Bochum. Der „Urban Trail“ feiert 2017 Deutschlandpremiere in Bochum. Besonderheit: Die Sportler durchlaufen markante Gebäude in der Stadt.
- Der „Urban Trail“ feiert nach Erfolgen u.a. in Benelux seine Deutschland-Premiere im Juni 2017 in Bochum
- Die Besonderheit: DieSportler laufen an markanten Gebäuden nicht vorbei, sondern sind mittendrin
- Vielerorts ist ein Kulturprogramm geplant; die Veranstalter rechnen mit bis zu 3000 Teilnehmern
Im Bergbaumuseum erklingt das Steigerlied, Starlight und Planetarium knipsen den Sternenhimmel an, der Tierpark öffnet sein Katta-Gehehe: Mittendrin statt nur vorbei verläuft der „Urban Trail“ (etwa: Stadt-Pfad), der 2017 Deutschland-Premiere in Bochum feiert.
In Benelux ist das Format bereits ein Renner: Jogger und Walker spulen bei einem City-Lauf nicht nur stupide ihre Kilometer ab, sondern sind der Kultur auf der Spur. Alles, was die Stadt an Sehenswürdigkeiten und anderen Besonderheiten zu bieten hat, wird angesteuert. Und weit mehr als das: Der Lauf führt mitten durch die Gebäude. Das macht – neben dem sportlichen Moment – den Reiz aus.
Klaus Ehl hockt schon im Startblock. Der einstige Weltklasse-Sprinter (Olympia-Dritter 1972 mit der 4x100-Meter-Staffel) kann sich noch gut an den Ruhrmarathon 2004 erinnern, als das Opel-Presswerk von 14 000 Läufern förmlich geflutet wurde. Opel ist Vergangenheit. Dem „Urban Trail“ soll just mit diesem Konzept die Zukunft gehören.
Für 25 Euro Startgebühr gibt’s auch ein Frühstück
Der „Urban Trail“ soll rund drei Stunden dauern. Die Startgebühr kostet 25 Euro. Sie umfasst u.a. ein Frühstück, das nach dem Lauf am oder im
Ruhrstadion aufgetischt wird.
Anmeldungen sind auf der Internetseite möglich: www.bochumurbantrail.de. Gesucht werden auch noch freiwillige Helfer. 250 werden benötigt.
Klaus Ehl hat nach seiner Pensionierung als Lehrer am Märkischen Gymnasium vor einem Jahr Zeit und Muße und den Sachverstand, den bundesweit ersten Lauf unter dem Dach der „Deutschland läuft“ GmbH zu koordinieren. Dabei knüpft der 67-Jährige in idealer Weise an seine Arbeit als Pädagoge an: Der Wattenscheider hat Sport und Kunst unterrichtet.
Die wichtigsten Pfeiler sind gesetzt. Der „Urban Trail Bochum“ startet am Sonntag, 18. Juni, um 9 Uhr am Vonovia-Ruhrstadion. Die 11,5-Kilometer-Distanz umfasst 15 Stationen. Vielfach erwartet die Läufer ein kleines Programm: Im Starlight-Express werden sie von den Rollschuh-Profis auf der Laufbahn flankiert, im Bergbaumuseum von einem Knappenchor, im Planetarium von einer Sternen-Show, bei Fiege mit einem frischen Hellen (natürlich alkoholfrei) empfangen, im Musikforum von Kindern der Musikschule unterhalten.
Pinselstriche im Kunstmuseum
Durchlaufen werden zudem u.a. der Tierpark (mit Besuch bei den Kattas), das Rathaus, die Jahrhunderthalle, der Ruhrcongress, die Feuerwache an der Bessemerstraße und voraussichtlich auch ein Kino und eine Kneipe. Farbenprächtig geht es im Kunstmuseum zu: Jeder Läufer verewigt sich per Pinselstrich auf einem XXL-Gemälde.
Eine Zeitmessung gibt es nicht. Ebenso wenig Sieger. Erst recht keine Verlierer. „Das ist kein Wettbewerb. Es wird friedvoll gejoggt und gewalkt“, betont Klaus Ehl, der mit 3000 Teilnehmern rechnet.
Laufend seine Stadt entdecken: Der „Urban Trail“ soll ab 2017 in ganz Deutschland Einzug halten. In Bochum soll er nach der Premiere zur festen Einrichtung werden.