Bochum. . Unbekannte Trickdiebe geben sich zurzeit als Kripo-Beamte aus und rufen Menschen zu Hause an, um nach ihren Geldverstecken zu fragen.
Der Einfallsreichtum von Trickdieben kennt keine Grenzen. Am Mittwoch trieben sie in Linden ihr Unwesen: Sie riefen Menschen an, deren Name und Adresse im Telefonbuch standen, und gaben sich als Kriminalpolizei aus. Zum Beispiel bei einem betagten Mann aus Linden.
Die „Kripo“, sagte er gestern der WAZ, habe am Telefon erzählt, dass sie in der Nacht zuvor drei Rumänen festgenommen habe, von denen einer wieder entwischt sei. Bei den Tätern habe man ein Notizblick mit seiner Adresse und Telefonnummer gefunden. Dann habe der Anrufer in leicht gebrochenem Deutsch und bei schlechter Telefonverbindung Fragen zum Schließfach gestellt.
„Wir können auch einen Streifenwagen schicken“
Er habe sich ausgeforscht gefühlt, sagt der Zeuge. Als er misstrauisch geworden sei, habe der Anrufer gesagt: „Wir können auch einen Streifenwagen schicken.“ Dazu kam es natürlich nicht. Der Angerufene legte den Hörer auf und rief die echte Wache in Linden an. Dort habe man ihm sofort gesagt, dass es zuvor schon vier gleichartige Trick-Anrufe gegeben habe.
In diesen Fällen kam niemand zu Schaden. Anders lief das aber am 7. September in Querenburg: Dort hatte sich ein falscher Polizist den Zutritt in das Reihenhaus einer älteren Frau erschlichen und ließ sich nach „polizeilicher Aufforderung“ den Tresor öffnen. Mit Bargeld flüchtete der Ganove.
Trickdieb-Masche auch in der Nachbarstadt
Mit der aktuellen Masche aus Linden versuchen unbekannte Täter seit einigen Tagen auch in Witten, Beute zu machen. Mehrere Wittener erhielten einen solchen Anruf von einem falschen Polizisten. Er erkundigte sich nach den finanziellen Verhältnissen und fragte, ob sich in der Wohnung Schmuck befindet.
Die Polizei stellt klar, dass sie niemals solche Fragen am Telefon stellen würde. Und an der Haustür können sich Polizeibeamte – egal ob in Uniform oder ziviler Kleidung (Kripobeamte) – immer mit Dienstausweis und Lichtbild ausweisen. „Irgendeine Marke, ein Abzeichen oder ein Namensschild legitimiert niemanden als Polizisten!“