Bochum. . Straßen-NRW muss aufwändig ehemaligen Bergbausollen sichern. Er versorgt Graben am Haus Laer mit Wasser.
- Der Grund sind Sicherungsarbeiten für den historischen Isabella-Bergbaustollen
- Ursprünglich sollte der Verkehr bereits im Sommer nächsten Jahres über den Abschnitt rollen
- Jetzt geht Straßen-NRW davon aus, dass sich dieser Zeitpunkt bis zum Frühjahr 2018 verzögert
Eigentlich sollten im Sommer nächsten Jahres schon die ersten Fahrzeuge vom Autobahnkreuz Bochum/Witten bis zur Abfahrt Markstraße über das rund eineinhalb Kilometer lange Teilstück der neuen A 448 – im Volksmund Querspange genannt – donnern. Doch daraus wird definitiv nichts. Wie Projektleiter Dirk Potthoff von Straßen-NRW zerknirscht einräumt, dürfte es mindestens bis zum Frühjahr 2018 dauern. Der Grund für diese Verzögerung um fast ein Jahr: Die Sicherungsarbeiten für den historischen Isabella-Bergbaustollen gestalten sich weit komplexer als ursprünglich gedacht.
Dieser nahezu horizontal in die Erde getriebene uralte Stollen, verläuft rund zehn Meter unter der Autobahntrasse. Der Stollen dient heute als Sammler für das Grundwasser, das wiederum in die Gräfte (Wassergraben) des historischen Rittergutes geleitet wird. Diese Wasserführung dürfen die Straßenbauer nicht beeinträchtigen, so ist es höchstrichterlich festgestellt. Die Wasserrechte des Hauses Laer sind so geschützt.
Optimaler Schutz
Um nun einen optimalen Schutz des Stollens vor den Kräften des Straßenverkehrs zu erreichen, sind Bauarbeiter dabei, zwei gewaltige Fundamente, jeweils über die komplette Breite der Autobahntrasse, rechts und links neben dem Stollen herzustellen. Derzeit laufen dort die Armierungs- und Betonarbeiten.
Darüber werden mehrere jeweils einen Meter dicke und zwölf Meter lange Betonfertigteile gelegt. So entsteht quasi eine Brücke, die „die Lasten der Straße gleichmäßig verteilt und so den Isabella-Stollen nicht belastet“, wie Projektleiter Dirk Potthoff erläutert. Die Autofahrer sehen später nichts mehr von diesem dann unterirdischen Bauwerk
In den nächsten Tagen wird auch damit begonnen, den endgültigen Lärmschutz entlang der etwa parallel zu Höfestraße verlaufenden Autobahntrasse zu errichten. Ein großer Bohrer wurde am Freitag angeliefert. „Dabei bleibt die Wand jedoch stets geschlossen“, versichert Potthoff.
Bau der Steinkuhlbrücke im Zeitplan
Einige hundert Meter weiter in die andere Richtung kommen die Arbeiten im Bereich der Steinkuhlstraße gut voran. Die nördliche Seite der neuen Brücke über die Steinkuhlstraße ist fertiggestellt. Sie bekommt in diesen Tagen einen provisorischen Asphalt. Noch vor Weihnachten soll der komplette Verkehr des Nordhausenrings dann über diese Brücke geleitet werden, damit im Anschluss der südliche Teil des großen Brückenbauwerks gebaut werden kann. Der Verkehrsfluss in beiden Richtungen, so Straßen-NRW, sei während der Bauzeit gewährleistet. Verzögerungen können dort nur noch Eis und Schnee bringen.