Bochum. Die 1960 gebaute Tiefgarage unter dem Dr.-Ruer-Platz ist dringend sanierungsbedürftig. Von Januar an wird sie für zehn Monate geschlossen.
- Sie ist eine der ältesten, vielleicht sogar die älteste Tiefgarage in Deutschland
- Mehr als 60 Jahre nach dem Bau ist das Parkhaus unter dem Dr.-Ruer-Platz sanierungsbedürftig
- Anfang 2017 wird es für zehn Monate geschlossen
Auf ein zentrales Parkhaus verzichten müssen Autofahrer mit Beginn des neuen Jahres. Das marode Parkhaus P2 unter dem Dr.-Ruer-Platz schließt am Sonntag, 8. Januar, um Mitternacht seine Tore und wird nach einer umfassenden Sanierung voraussichtlich erst Mitte Oktober 2017 wieder geöffnet werden. Zwei Millionen Euro investiert die Wirtschafts-Entwicklungsgesellschaft (WEG) in die Ertüchtigung des Anfang der 1960er Jahre errichteten Baus.
„Die Alternative wäre eine Schließung gewesen“, macht WEG-Geschäftsführer Ralf Meyer deutlich, wie dringend die Maßnahme ist. Ein Großteil der P2-Parkplätze, 280 von 385, würde ansonsten wegfallen. In der gesamten Innenstadt gibt es 5000 Parkplätze.
Erstes Tiefparkhaus Deutschlands
Das 1960 errichtete erste „Tiefparkhaus“ Deutschlands ist dringend sanierungsbedürftig, weil der Beton durch Korrosion stark beschädigt ist; auch die Stahlarmierung ist beeinträchtigt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bausubstanz zum Teil so stark in Mitleidenschaft gezogen ist, dass etwa 60 Prozent aller Bauteile komplett erneuert und 40 Prozent umfangreichen instand gesetzt werden müssen.
Vergeben hat die WEG den Auftrag an das Hamburger Unternehmen Bekor, das momentan unter anderem den Elbtunnel saniert. Mit ausschlaggebend für die Auftragsvergabe sei gewesen, so WEG-Projektleiter Volker Brico, dass Bekor einen Monat früher als ausgeschrieben mit den Arbeiten fertig sein möchte und das Parkhaus schon Mitte Oktober statt Mitte November und damit rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft 2017 wieder freigeben will.
Sanierung beginnt am 9. Januar
Nach dem Ausbau der Haustechnik soll am 6. Februar mit der Betonsanierung begonnen werden. P2 wird vom 9. Januar an nicht mehr über die Zufahrt Luisenstraße erreichbar sein. 67 Dauerparkern wurden Plätze in anderen Parkhäusern angeboten; so auch in P1 unter dem Husemannplatz. Im Bereich Huestraße werden, so die WEG, weiterhin 58 Stellplätze und im Bereich Schützenbahn 47 Stellplätze für Dauerparker zur Verfügung stehen; ebenso wie die Lieferzone für Saturn. Sie werden über das Parkhaus P1 Husemannplatz oder über das Parkhaus Bochumer Fenster erreichbar sein.
Befürchtungen von Anwohnern, die Sanierung könnte Lärm und Schmutz in die City bringen, hofft die WEG durch eine jüngste Info-Veranstaltung zerstreut zu haben. Gearbeitet werde werktags von 7 bis 17 Uhr, in Ausnahmen auch am Wochenende. Sechs bis zehn Lkw würden die Baustelle pro Tag anfahren, um Bauschutt abzuholen und Material anzuliefern.
>>P3, P5 und P7 auf der Sanierungsliste
Nach dem Parkhaus P2 werden in den nächsten fünf bis sieben Jahren voraussichtlich noch weitere Parkhäuser saniert. „Das Thema wird uns noch weiter beschäftigten“, heißt es bei der WEG.
Mittelfristig müssen auch die Parkhäuser P3 (Rathaus), P5 (Brückstraße) und P7 (Bahnhof) überarbeitet werden.