Laer. . Es geht um rund 20 Millionen Euro. Diese Summe ist für die Umsetzung des „integrierten städtebaulichen Gesamtkonzepts“ veranschlagt. „Davon können je nach Maßnahme bis zu 80 Prozent, also 16 Millionen Euro, als Fördergelder vom Land kommen“, ließ Baudezernent Markus Bradtke die Besucher, die gekommen waren, um im Rahmen des ersten Bürgerforums zur Stadterneuerung Laer über die Zukunft des Stadtteils zu diskutieren, zu Beginn wissen.
. Es geht um rund 20 Millionen Euro. Diese Summe ist für die Umsetzung des „integrierten städtebaulichen Gesamtkonzepts“ veranschlagt. „Davon können je nach Maßnahme bis zu 80 Prozent, also 16 Millionen Euro, als Fördergelder vom Land kommen“, ließ Baudezernent Markus Bradtke die Besucher, die gekommen waren, um im Rahmen des ersten Bürgerforums zur Stadterneuerung Laer über die Zukunft des Stadtteils zu diskutieren, zu Beginn wissen.
Mehr als die Rückseite von Opel
„Ich habe mich oft gefragt: Wo ist Laer eigentlich?“, gestand Bradtke. Damit beschreibt er die Schwierigkeit, das Zentrum von Laer zu finden. „Zusammen mit Ihnen wollen wir das ändern. Laer ist nicht die Rückseite von Opel“, sagte er. Das 2013 erarbeitete „Integrierte Gesamtkonzept Bochum-Ost“ hat den Stadtteil Laer ebenso wie die ehemalige Fläche des Opel-Werks I als „vorrangige Interventionsräume“ identifiziert. „An vielen Stellen in Laer herrscht heile Welt, aber einige Meter weiter sind öffentliche Räume in einem schlechten Zustand“, beschrieb der Baudezernent.
Damit sich das ändert, erstellt die Stadt derzeit ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK), welches Voraussetzung ist, um beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr Fördergelder zu beantragen. „Der Hauptbereich liegt links und rechts der Wittener Straße, dort wird sich am meisten verändern“, so Bradtke. Das Konzept auf die Beine zu stellen, werde keine leichte Aufgabe: „Es muss fachübergreifend sein, aus der Mitte heraus kommen, und die Zustimmung von Rat und Fördergeber finden“, fasste Bradtke zusammen.
Eine Menge Fragen, die auf die Stadtteilbewohner zukommen, soll das ISEK doch auf einer breiten Beteiligung der Bürger basieren. Das Dortmunder Planungsbüro „steg NRW“, das sich damit befassen wird, gab auf Themenwänden unter Punkten wie Stadtgestalt, Mobilität sowie Wohnen, Zusammenleben und Wirtschaft im Quartier Anlass zu Diskussion. „Welche Wohnformen fehlen? Gibt es Beeinträchtigung durch Lärm?“, sind nur einige Beispiele.
Richard und Annelore Einhaus, die bereits seit 1969 in Laer wohnen, sagten: „Wir sind zufrieden. Manche Straßen haben allerdings Sanierungsbedarf“. Silvia Gottschalk hat sich vor 16 Jahren in Laer nicht mehr wohlgefühlt: „Wir sind dann nach Langendreer gezogen.“ Sie sieht ein Defizit in der Nahversorgung und empfindet manche Ecken als heruntergekommen.
Auch die Sportler wollen sich vertreten sehen. „Weil das Sportplatzgrundstück bebaut wird, müssen wir umziehen“, klagte Michael Zwerschke, Vorsitzender des LFC Laer. Die Vorschläge der Stadt seien zu weit weg. „Ich habe vorgeschlagen, die Fläche hinter dem Supermarkt Lidl zu nutzen“. Nun warte er auf Antwort. Zwerschke schlug daher vor: „Viele Sportvereine haben kein Zuhause. Ich würde mich über die Errichtung eines Sportzentrums freuen“.
Die Stimmen sind bunt gemischt: Wünsche nach einem Stadtteilladen, Orten für Festen, einem Bürgerzentrum, Tauschbüros und Spazierwegen mischen sich mit Kritik an mangelnden Garagen und fehlender Kunst im öffentlichen Raum. Ob sie alle integriert werden können? „Ich bin gespannt, wie es in einigen Jahren aussieht“, sagte Heinrich Otto Borgmann.