Bochum. Für die rund 7200 Studenten mit Behinderung an den Bochumer Hochschulen gibt es ein neues Servicezentrum. Das SBZ bietet ihnen etwa Beratung und einen Computerraum mit bedarfsgerechten Gerätekonfigurationen. Denn ein nachteilfreies Studium ist auch eine Frage der technischen Ausstattung.

7200 Behinderte sind an den Bochumer Hochschulen immatrikuliert. Nicht immer haben sie es einfach, oft genug sind sie mit der Bewältigung der unterschiedlichsten Nachteile während des Studiums konfrontiert. Gut dass es Unterstützung gibt: durch das Servicezentrum für behinderte Studierende, kurz SBZ.

Die 260 Quadratmeter großen, barrierefreien Räumlichkeiten des Servicezentrums befinden sich, zentral auf dem Campus, im Erdgeschoss des Studierendenhauses. Sie sind den Bedürfnissen der Zielgruppe angepasst; so bestehen zur Berücksichtigung von blinden und sehgeschädigten Studierenden eine kontrastierte Farbgebung sowie visuelle und taktile Leitlinien; für Rolli-Fahrer und Gehbehinderte gibt es elektrische Türen und rutschsichere Bodenbeläge.

Neben Beratungsräumen und einem Info-Bereich bietet das SBZ einen Computerraum mit bedarfsgerechten Gerätekonfigurationen für behinderte Menschen. Dazu ist es Treffpunkt der „Interessengemeinschaft behinderter und nichtbehinderter Studierender an Bochumer Hochschulen” und bietet auch einen Sitzungsraum für größerer Veranstaltungen und Treffen. Eine Teeküche und Behindertentoiletten runden die Infrastruktur ab.

Nachteilfreies Studium ist Frage der technischen Ausstattung

Die Anstrengungen des SBZ stehen unter der Prämisse: Ein nachteilfreies Studium für Menschen mit Behinderung ist auch eine Frage der technischen Ausstattung. Gilt besonders für den erwähnten Computer-Arbeitsraum, der ständig auf dem neuesten Stand der Technik gehalten werden muss. Das ist ohne Spenden und Zuwendungen nur schwer leistbar. Und so war die AkaFö-Geschäftsführung denn auch froh, dass die Bochumer Sparda Bank dieser Tage einmal mehr für das SBZ in Vorleistung trat: 600 Euro steuert die Bank zur Anschaffung eines neuen Braille-Druckers bei.

Der Braille-Drucker gehört im Servicezentrums zur Sonderausstattung für Sehbehinderte und Blinde. Mit seiner Hilfe können Braille-Zeichen (=Blindenschrift) auf spezielles Papier gestanzt werden. So werden Informationen für blinde Menschen, die die Blindenpunktschrift beherrschen, lesbar bzw. fühlbar gemacht. Vorlagen, die in Schwarzschrift mit dem PC erstellt wurden, können mit einem speziellen Computerprogramm in Brailleschrift umgewandelt werden.

„Unser Gerät ist über zehn Jahre alt, spürbar abgenutzt und musste schon mehrfach repariert werden”, so Harry Baus, Leiter des AkaFö-Servicezentrums. Die Kosten für den neuen Drucker belaufen sich auf rund 5000 Euro, die das SZB in nächster Zeit investieren will.