Tag des Friedhofs am 20. September: Ausstellung von Bestattungsarten
Sabine Vogt
Der Trend zur Urne ist weiterhin ungebrochen. Und: Immer mehr Bochumer wählen die anonyme Bestattung. Von den 3600 Beerdigungen erfolgten 1400 im Sarg und 2300 in der Urne. Ulrich Heintzmann vom Umwelt- und Grünflächenamt: „Dabei wird das Krematorium auch von Nachbarstädten genutzt; 5100 Einäscherungen waren es 2008, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits 2660.”
Dem Hang, dass sich immer mehr Menschen in Urnen beisetzen lassen wollen, wird am diesjährigen „Tag des Friedhofs” Rechnung getragen. 2001 bundesweit ins Leben gerufen, beteiligt sich Bochum am kommenden Sonntag, 20. September, zum vierten Mal (Eröffnung ist um 11 Uhr). Er findet wieder statt auf dem Hauptfriedhof am Freigrafendamm.
„Besonders die Krematoriums-Führungen waren 2008 stark nachgefragt”, erinnert sich Amtsleiter Gerd Zielinsky. Und weil auch diesmal mit viel Andrang gerechnet wird, gibt es zwei Führungen (12 und 13.45 Uhr) am Sonntag. Der Friedhof selbst als Ort der Trauer, der Erinnerung, aber auch als grüne Ruhezone kann unter Anleitung erkundet werden.
Auf reges Interesse stoßen auch die Kolombarien; diese Beisetzungsart nach Feuerbestattungen auf dem Hauptfriedhof werde verstärkt angenommen, ebenso wie die in Hiltrop und Langendreer. In Kürze kommt ein Kolombarium in Höntrop hinzu.
Auf dem Podium wird diskutiert über „gesicherte Vorsorge für den Trauerfall” (14.45 Uhr). Zudem steht auch Unterhaltung auf dem Programm, u.a. mit einer Lesung mit der Autorin Margit Kruse sowie Präsentation von Landschaftskunst auf dem Friedhof. Für Kinder wird eine Pflanzaktion angeboten.
Es schließt sich an ein Gottesdienst für die „Unbedachten”: all jene, die ohne Angehörige verstorben sind. Ganztägig sind Bestatter und Friedhofsgärtner präsent mit Ausstellungen über Särge und Urnen, Mustergräber und Trauerfloristik. Auch die Hospizarbeit wird thematisiert.