Das meint Galerist Alexander von Berswordt-Wallrabe zum Ankauf des "Terminal" von Serra für 300 00 DM.Das war 1980. Heute kostet eine Skulptur des berühmten Bildhauers zehn Mio. Euro. Einzelausstellung im MoMA

"Das war eine optimale Investition für Bochum." So viel steht für Alexander von Berswordt-Wallrabe fest. Der Bochumer Galerist meint damit die Cortenstahl-Skulptur "Terminal" von Richard Serra vor dem Hauptbahnhof. 1980 sind für dieses tonnenschwere Jahrhundertwerk 300 000 DM gezahlt worden. Damals ein Ankauf, der die Gemüter in der Bevölkerung heftig bewegte. Die CDU versuchte seinerzeit sogar, aus der Ablehnung Wählerstimmen zu schöpfen. Erfolglos indessen.

Heute wird im Museum Of Modern Art (MoMA) in New York die zweite Einzelausstellung mit Skulpturen von Richard Serra eröffnet. Nicht nur im Gebäude selbst, sondern auch auf dem Gelände draußen werden Arbeiten des weltweit bekannten Künstlers zu besichtigen sein. Eine der im MoMA gezeigten typischen Stahlkurven des US-amerikanischen Bildhauers ist schon verkauft worden. Nicht weniger als zehn Millionen Dollar werden dafür gezahlt. Es ist leicht vorstellbar, in welch schwindelerregende Höhe sich im Laufe der Jahrzehnte der Kaufpreis für das Bochumer "Terminal" empor geschwungen hat. Zumal es sich bei der Bochumer Skulptur Richard Serras "um das Fundament und die Basis für diese Werkgruppe handelt", wie Alexander von Berswordt-Wallrabe erläutert. Und richtig: Wer je Varianten des Terminal-Prinzips gesehen hat, so am Ortseingang nach Luxemburg, der wird feststellen, dass die Bochumer Skulptur die künstlerisch überzeugendste Fassung bildet - das Original schlechthin.

Alexander von Berswordt-Wallrabe hat die Leitung seiner Galerie "m" am Weitmarer Schlosspark zwar in andere Hände gegeben, um die Geschäfte der mit "m" verbundenen Künstler kümmert er sich allerdings nach wie vor. So vertritt von Berswordt-Wallrabe die Interessen von Richard Serra europaweit. Doch spiele der Bildhauer - "Er ist auf dem Zenit seiner Karriere" - derzeit in einer Spitzenklasse, die für Europäer nur noch schwerlich bezahlbar sei.

Bochum kann sich in dieser Hinsicht übrigens glücklich schätzen: So sind neben dem zentralen Werk "Terminal" am Hauptbahnhof in der "Situation Kunst" an der Nevelstraße und im Weitmarer Schlosspark Skulpturen von Richard Serra zu finden.