Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi übt weiter Druck auf den Einzelhandelsverband aus. Über 200 Beschäftigte der Bochumer Real-Filialen legten heute erneut die Arbeit nieder.
Leere Wursttheken und Schilder, die um Entschuldigung bitten: Mit ihrem Streik haben die Beschäftigten im Einzelhandel den Alltag in den Supermärkten heute sichtlich gestört.
Nachdem gestern mehr als 3000 Menschen vor die Zentrale des Metro-Konzerns in Düsseldorf gezogen waren, trafen sich die Gewerkschafter der Region Bochum/Herne heute morgen im Verdi-Haus an der Universitätsstraße.
Sie fordern einen Tarifabschluss, der 4,5 Prozent mehr Geld bringt, dazu einen Mindestlohn von 1500 Euro für eine Vollzeitstelle sowie einen Sicherheitstarifvertrag, der besonders Mitarbeiter in kleinen Filialen vor Überfällen schützen soll. Die Arbeitgeberseite hat bislang nur eine Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent angeboten, will aber gleichzeitig die Zuschläge für Nachtarbeit streichen. Die Gewerkschaft kämpft für deren Erhalt. Jürgen Koenen, Verdi-Sekretär für den Einzelhandel: "Notfalls streiken wir während des Weihnachtsgeschäftes."
Der Arbeitskampf wird in den meisten Bochumer Real-Filialen am Montag fortgesetzt.