Zehn Jahre nach einem kinoreifen Raubüberfall auf einen Lkw mit 4300 Stangen unversteuerter Zigarettenstangen in Bochum steht seit Montag ein 45-jähriger Pole vor dem Bochumer Landgericht.
Er wurde seit 2001 mit Haftbefehl gesucht, war aber nicht auffindbar. Als er im Mai 2009 dann an der deutsch-polnischen Grenze auf deutscher Seite in eine Verkehrskontrolle kam, wurde er doch noch erwischt. Seitdem sitzt er in der Bochumer Krümmede in U-Haft.
Als Polizisten verkleidet
Am 17. Juli 1999 hatten sich rund zehn Räuber mit Polizeiwesten, Blaulicht und Funkgeräten ausgestattet. Außerdem hatten sie drei Maschinenpistolen, normale Pistolen und 1,2 Kilo Sprengstoff dabei. Zwei Mittäter in Zivil schickten sie dann in eine Gewerbehalle in Hamme vor, um den Zigarettenschmugglern ein Kaufinteresse vorzugaukeln. Auf ein Signal hin stürmten die im Hintergrund lauernden Scheinpolizisten die Szenerie und fesselten alle. Nachher erbeuteten sie die Zigaretten und verkauften sie laut Anklage für 70 000 Mark.
Schon bis zu 13 Jahre Haft
Fast alle Räuber wurden bereits damals zu Strafen zwischen fünf und 13 Jahren verurteilt. Der jetzige Angeklagte beteuert aber seine Unschuld. Der Prozess geht weiter.