Das Opel-Fan-Fest am Werk 1 war Treffpunkt für 6000 Liebhaber automobiler Industriekultur.Skurrile, individuelle und original-restaurierte Fahrzeuge begeisterten beim Show-and-Shine-Wettbewerb

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"Bo ey", entfuhr es so manchem Opel-Fan beim Anblick der alten und neuen Schätzchen. Zum fünften Mal hatten die Opel-Sport-Freunde-Bochum zum Fan-Fest auf den Parkplatz am Werk 1 geladen. Majestätische Kapitäne schoben sich durch die Menge, Corsas mit chromblitzenden Felgen reihten sich an aufgetunte Mantas - für jeden Liebhaber war etwas dabei.

"Der Nächste bitte, unten rechts feste durchtreten", dirigierte Jurymitglied Ralf Schmidt die Teilnehmer des Show-and-Shine-Wettbewerbs. Einer nach dem anderen musste sich den kritischen Blicken der zehnköpfigen Jury stellen. Tuning aus nächster Nähe. "Bitte alles aufmachen", forderte Schmidt den stolzen Besitzer eines limonengrünen Ascona A, Baujahr 1973, auf.

Streng wurden Innenraum, Lack und Umbauten bewertet. "Man nennt mich auch den Pingeligen", schmunzelte Schmidt und schob eine Matte unter das Auto, um den Wagen von unten zu begutachten. "Bei meinen eigenen Opel kann man vom Tank essen". Sein weißer Kadett E wurde nicht umsonst schon Europa- und Deutscher Meister.

"Das ist unser Kleiner", bezeichnete Martina Riedel liebevoll ihren neunzehnjährigen Manta B. Ihr Mann weckte die Begeisterung für Fahrzeuge der Marke Opel. "Früher hatte ein Auto für mich vier Räder und ein Lenkrad", erzählte die 37-Jährige. Aber als ihr Zukünftiger sie dann beim ersten Treffen mit seinem Manta abholte, war es auch um sie geschehen.

Knapp 1400 Fahrzeuge wurden den rund 6000 Besuchern am Sonntag zum Staunen und Schauen präsentiert. Treffpunkt für die Liebhaber von Young- und Oldtimern war die Classic Area, in der 70 Oldies die Geschichte des Opel präsentierten. Original-restaurierte Rekords, Admiräle und Mantas standen hier in Reih' und Glied.

Wer sein Auto noch weiter um- oder aufrüsten wollte, der wurde auf der Händlermeile fündig. Hier wurde alles an Zubehör, Veredelung und Tuning geboten. Edle Felgen blitzten im Sonnenlicht, für Anspruchsvolle gab es Automatikuhren, Lackspezialisten zeigten ihr buntes Können.

Auf dem Parkplatz hatte es sich Familie Vogt auf Klappstühlen bequem gemacht. "Ich bin Opel-Fan, seitdem ich denken kann", erzählte Vater Stefan Vogt. Nebenan stand sein Kadett E, Baujahr 1987, mit airbrushverzierter Motorhaube. "Der wird aber nur bei schönem Wetter bewegt, sonst steht er in der Garage", verriet der 44-Jährige.