Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt Bebauungsplan als Satzung mehrheitlich.Rundbunker-Bürgerinitiative droht Klage an. Alle gehen von einer Klärung vor Gericht aus
Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat gestern mehrheitlich für den Bebauungsplan zum Exzenterhaus an der Universitätsstraße gestimmt. Gegen die umstrittenen Hochhaus-Pläne des Berliner Architekten Gerhard Spangenberg (91 Meter) sprachen sich nur die Vertreter von FDP und UWG aus.
Damit war das Ergebnis eindeutiger als in der Bezirksvertretung Mitte in der vergangenen Woche, das denkbar knapp ausgefallen war. Insgesamt meinten die Planungs-Ausschussmitglieder von CDU, SPD und Grünen, dass das Vorhaben aus städtebaulicher und wirtschaftlicher Sicht Unterstützung verdiente und rasch realisiert werden sollte. Ausführlich befasste sich das Gremium in Simulationen mit den Bedenken der Anwohner wegen starker Verschattung. Ergebnis: "Es zeigt eine Belästigung, die indes nicht als erheblich anzusehen ist", so Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungsamtes; Stadtbaurat Ernst Kratzsch ergänzte: "Der Schattenwurf würde das Leben der Nachbarn nicht elementar beeein-trächtigen."
Dass die Bauplanung gerichtlich geklärt werden muss, davon gingen gestern alle Mitglieder des Ausschusses einschließlich der Verwaltung aus. Damit würde sich natürlich auch der Baustart verzögern.
Die Bürgerinitiative Rundbunker hatte im Vorfeld erklärt, nicht an der Sitzung teilzunehmen, weil "die Karten bereits außerhalb des parlamentarischen Raums gemischt wurden", so die Kritik. Sprecher Friedrich Bischoff war indes "als Privatperson" anwesend. Er erklärte später gegenüber der WAZ: "Es kam wie wir erwartet hatten, insofern bin ich nicht enttäuscht." Nun seien Fakten geschaffen worden, die die Initiative zur Klage zwinge: "Wir werden vor Gericht gehen. Und ich denke, wir haben sehr gute Aussichten zu gewinnen, vor allem wegen der zu geringen Abstands-flächen zur Wohnbebauung." Weiterer Kritikpunkt der Anwohner ist die zu geringe Ausweisung von Parkplätzen für den Büroturm. "Der Hinweis, der Investor sollte sich in der Umgebung nach weiteren Stellplätzen umsehen, ist absurd. Schon heute ist der Parkdruck enorm hoch."
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