Zwei Investoren wollen das Parkhaus am Hauptbahnhof abreißen und dort ein Hochhaus mit bis zu 20 Etagen errichten. EGR ist bereit zum Verkauf und plant selbst ein Parkhaus im Westpark
Für etwa 30 Millionen Euro wollen zwei Investoren direkt am Hauptbahnhof einen Wolkenkratzer errichten, der in luftiger Höhe den benachbarten Bauten Europa-Hochhaus, Hotel Park Inn und Stadtwerke-Neubau entspricht. Der aufragende Neubau soll auf dem Atombunker des bisherigen Parkhauses am Südring errichtet werden und bis zu 20 Geschosse aufweisen, darunter auch Parkdecks. Mit dem Bau könnte im Jahr 2008 begonnen werden.
Das bestätigte Geschäftsführer Volker Marquaß von der städtischen Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) der WAZ. Die EGR ist Eigentümer des Parkhauses und bereit, den Investoren das Grundstück zu verkaufen.
Noch in diesem Monat wird das geplante Bauprojekt unter dem Arbeitstitel "Stadtturm Bochum" in der Bezirksvertretung Mitte (am 9. August) und im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (14. August) vorgestellt, um das nötige Baurecht im beschleunigten Verfahren zu schaffen.
Das Projekt ist ein "ein lang gehegter Wunsch der Bochumer Stadtplaner, dort eine städtebauliche Dominante zu errichten", erinnert Marquaß. Jetzt scheint der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, weil zwei ernsthafte Investoren am Start stehen, schildert er.
Die ersten Kontakte mit den Bauinteressenten wurden vor zwei Jahren auf der Münchener Messe Expo Real angebahnt, berichtet der Amtsleiter der Bochumer Wirtschaftsförderung, Heinz-Martin Dirks: "Lange Zeit war wegen des U-Bahn-Baus nichts möglich." Doch jetzt sei das zur Verfügung stehende Grundstück noch größer geworden - rund 4500 qm. Mit dem Neubau könne man den Bahnhofsbereich aufwerten und am Südring eine zusätzliche attraktive Ladenzeile bieten. Studenten der Fachhochschule hatten als Seminararbeit dafür einige Modelle entworfen, darunter sehr schlanke Lösungen mit über 30 Geschossen.
Eine zweite "städtebauliche Dominante", sprich Hochhaus, ist im Westpark im Gespräch. Dort will die EGR ein dreigeschossiges offenes Parkhaus mit 325 Stellplätzen nahe der Jahrhunderthalle bauen. Besucher der Halle müssen sich bislang mit provisorischen Stellplätzen begnügen. Das Parkhaus soll so konstruiert werden, dass man es später - so Überlegungen der Stadtplaner - mit etlichen Geschossen für gewerbliche Nutzung überbauen könnte. Wohnen käme dort wegen des Lärms aus benachbarten Krupp-Hallen eher nicht in Betracht.
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