Volkshochschule will mit speziellen Kursangeboten diesen Menschen helfen

Die Zahl der Menschen, die nicht oder nur bedingt lesen, schreiben und rechnen können, nimmt stetig zu. "Unsere Schulen produzieren seit Jahren nicht nur Spitzenkräfte, sondern leider auch immer mehr Menschen, die trotz zehn und mehr Schuljahre nicht mehr über die Grundfertigkeiten verfügen, die sie fürs Leben bräuchten", stellt VHS-Leiter Frank-Peter Gebbers fest. Im neuen Programm, das er gestern offiziell vorstellte, nimmt der Bereich "Elementare Bildung" darum auch einen breiten, weil wichtigen Raum ein.

Gebbers: "Man kommt auf vier bis sechs Prozent der Bevölkerung, die man als funktionelle Analphabeten bezeichnen muss. Für Bochum wären das bis zu 23 000 Menschen. Wir merken es von Jahr zu Jahr immer heftiger: Immer häufiger kommen Menschen zu uns, die nicht oder nicht mehr lesen und schreiben können, bei unseren Schulabschlusslehrgängen müssen wir immer häufiger junge Menschen abweisen, weil sie noch nicht einmal elementare Kenntnisse aufweisen können und über zu geringe Fertigkeiten und Kompetenzen verfügen, die man bräuchte, wenn man einen Hauptschulabschluss nachholen möchte."

Zu den heute lebensnotwendigen Kompetenzen gehört das Lesen von Gebrauchsanweisungen oder Beipackzetteln in Medikamentenpackungen in der Muttersprache und in Englisch genauso dazu wie Bruchrechnen, Prozentrechnen und perspektivisches Denken. Der Umgang mit dem Computer und Handy, um E-Mail und SMS lesen und selber verfassen zu können zählt ebenfalls dazu.

Kurse wie "Rechtschreibung für Erwachsene", "Intensivkurs Rechnen" aber auch "Lesen und Schreiben" lernen sind darum wichtiger Bestandteil des neuen Volkshochschul-Programmes.

Darüber hinaus plant die VHS zum Winter 2007 gemeinsam mit dem Falkenheim Bochum ein neues Angebot für junge Menschen, deren Wissen heute einfach nicht reicht, einen Schulabschluss nachzuholen.

Infos über das neue Programm, über Beratungstermine, Entgeltordnung und Anmeldungen unter www.vhs-bochum.de oder Tel: 0234/910 1555