Als erstes Krankenhaus im Ruhrgebiet werden hier Segways im Dienst eingesetzt.

Herr Doktor rollt zur Visite. Ist noch eine Vision, doch im Augusta rückt diese etwas näher. In den nächsten Tagen sollen vier Segways in Empfang genommen werden, die dann nicht nur dumm rumstehen, sondern von praktisch allen Mitarbeitern genutzt werden können. Es ist von einer längeren Warteschlange auszugehen, denn die kleinen Flitzer kommen gut an. Bei einem ersten Probetraining am Freitag waren einige Mitarbeiter zwar nicht von der Rolle, dafür aber mit Freude auf den Rollen. Die Elektroroller, die äußerlich etwas an Sackkarren zum Draufstehen erinnern, waren stark gefragt.

Michal Cervenka, Geschäftsführer des Segway-Points Ruhr in Essen, und sein Team hatten einen ganzen Schwung der Super-Sauser zu Trainingszwecken zum Krankenhaus gebracht. Das Rennteam Augusta gab eine gute Figur ab. „Man fühlt sich ziemlich schnell sicher”, sagte ein begeisterter Leitender Apotheker Dr. Robert Kersten nach seiner ersten Runde. Dabei hatte er kurz zuvor noch etwas skeptisch gefragt: „Gibt es irgendwo eine Notfallbremse?” Die gibt es übrigens nicht, aber die medizinische Versorgung für den Notfall, der natürlich nicht eintrat, war ja in unmittelbarer Nähe. . .

Augusta-Geschäftsführer Ulrich Froese ist ein Mann des Fortschritts. „Durch den Einsatz der Segways können wir Zeit sparen, weil wir schneller sind”, sagt er. Es werde daran gedacht, die Roller für die ambulanten Dienste einzusetzen, „damit kommen sie gut zu den Patienten und sparen sich die Parkplatzsuche in der Innenstadt”. Aber auch für die Logistik auf dem weitläufigen Klinikgelände seien die Roller sehr wertvoll. Zunächst sollen vier Stück eingesetzt werden, ihr Gesamtwert: 36 000 Euro. Weitere vier sollen folgen.

Laut Segway-Point-Ruhr-Geschäftsführer Cervenka ist das Augusta das erste Krankenhaus im Ruhrgebiet, das Segways einsetzt. Er kann sich vorstellen, dass die Roller auch in der Therapie eine Rolle spielen können: „Beim Fahren werden Muskeln stimuliert, man kommt in Bewegung, trotzdem ist es spielend schnell zu lernen.”

Aus dem OP direkt in die „Fahrschule” – diesen Weg beschritt bzw. befuhr gestern Dr. Burkhard Ubrig. Der Chefarzt der Urologie traute sich als einer der ersten Ärzte auf den Roller mit den zwei Rädern. Und, siehe da, in dem Mediziner steckt ein Slalomspezialist.