Betriebsrat: Gute Auftragslage und Gespräche über zusätzliches Personal.Auf dem Krupp-Plateau nebenan ist die Wohnbebauung endgültig vom Tisch

Der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH profitiert offenbar von der guten Konjunktur. Wie die WAZ erfuhr, plant das Tochterunternehmen der Georgsmarienhütte-Gruppe eine Ausweitung seiner Produktion in Bochum: "Derzeit laufen auch Gespräche über Personaleinstellungen mit der Geschäftsführung", so Betriebsratsmitglied Hans-Werner Debski. Zur Zeit arbeiten in den Werkshallen an der Alleestraße knapp 700 Beschäftigte.

Um auf die gute Auftragslage reagieren zu können, werde im Ring-Walzwerk der Drei-Schichtbetrieb ins Auge gefasst. Es gab bereits erste Vorgespräche mit der Stadt. Eine Ausweitung der Produktionszeiten muss wegen der Geräuschbelastungen zur Nachtzeit nach dem Emmissionsschutzgesetz eigens genehmigt werden. Ein formeller Antrag ist bei der Stadt allerdings noch nicht eingegangen. Das Unternehmen wollte sich nicht zu diesen Überlegungen äußern.

Doch Hans-Werner Debski bestätigt die gute Auftragsentwicklung, wovon vor allem die Ringproduktion profitiere. Nahtlos gewalzte Ringe werden etwa im Behälter- und Anlagenbau oder in Kugellagern, wie sie in großen Getrieben verwendet werden, eingesetzt. Die Aggregate des Bochumer Vereins können solche Ringe bis zu einem Außendurchmesser von 4,70 Metern und einem Walzgewicht von 13 Tonnen herstellen.

Bereits im Vier-Schicht-Betrieb läuft die Produktion an der 6000-Tonnen-Presse, mit der die Radrohlinge geformt werden.

Im engen Zusammenhang mit der positiven Entwicklung in der Traditionsschmiede ist auch eine Änderung in den Planungen des Westparkes zu sehen. Wie bereits berichtet, hatte die Stadt Lärmmessungen auf dem Stahlwerksplateau durchführen lassen. Dort sollten ursprünglich Wohnungen entstehen. Nach Auswertung der Messungen steht heute jedoch fest, dass wegen der Geräusche von der Alleestraße, aber auch vom Bochumer Verein eine Wohnbebauung nur bei großen Lärmschutzmaßahmen möglich wäre. Die Stadt peilt daher an, dort große Büroeinheiten zu errichten. Auf der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses in der kommenden Woche soll das neue Konzept den Ratsmitgliedern vorgestellt werden. Darin ist von einer dreigeschossigen Bauweise auf dem Plateau die Rede. Auf Höhe der Alleestraße ist eine fünfgeschossige Bebauung angedacht.