Universitätsaugenklinik des Knappschaftskrankenhauses Langendreer hat als erste Klinik in Europa ein neuartiges Gerät zur Behandlung des "Katarakts" erhalten

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Europaweit ist die Universitätsaugenklinik des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer unter der Leitung von Professor Burkhard Dick als erste Klinik mit einem neuartigen Gerät zur Behandlung des Grauen Stars (med. Katarakt) ausgestattet worden. Mit "Stellaris" ist die Kataraktoperation mit Kleinstschnitten von maximal 1,8 mm behandelbar. Heike Wicher, Pressereferentin des Knappschaftskrankenhauses: "Professor Burkhard Dick als einer der führenden Ärzte in der Augenchirurgie ist von der Herstellerfirma Bausch & Lomb als erster Anwender ausgewählt worden, da ihr seine Beurteilung des Gerätes aufgrund seiner Reputation von größter Wichtigkeit ist."

Die erste Einsatzphase sei sehr gut angelaufen, alle bereits behandelten Patienten seien sehr zufrieden und beurteilten die Operation als angenehm und unbelastend.

Das Gerät, das bereits in den USA eingesetzt wurde, wird nun erstmals seine Anwendung außerhalb des US-amerikanischen Raumes finden. Dabei ist die Einführung auf dem europäischen Markt zeitnah zu der auf dem US-amerikanischen Markt. Zudem, so Wicher weiter, seien viele Ideen und Erfahrungen aus Europa in die Entwicklung diese Gerätes eingeflossen. 200 Operateure wurden befragt, welche Kriterien ihnen wichtig und wünschenswert sind.

Mit "Stellaris" sind Kleinstinzisionen (-einschnitte) von 1,8 mm coaxial und biaxial realisierbar. Lag die Schnittgröße noch vor 10 Jahren bei etwa 6 Millimetern, so hat sie nun eine Entwicklung innerhalb kürzester Zeit über 3,5 und 2,8 mm bis hin zu dieser Kleinstinzision gemacht. Der Patienten profitiert von Kleinstschnitten dieser Art durch verbesserte postoperative Ergebnisse, erläutern die Experten. Kleinste Schnitte bedeuten eine schnelle Wundheilung, raschere Rehabilitation, geringere Hornhautverkrümmung und insgesamt ein geringeres Risiko für das Eindringen von Bakterien.

Die neue Technologie erfordert einige Voraussetzungen. Für den Einsatz des Gerätes Stellaris sind spezielle Instrumente notwendig. Es muss eine Linse verwendet werden, die durch diesen Kleinstschnitt hindurchpasst, ein hochsensibles Ultraschallgerät ist notwendig und der Druck im Auge muss auch während der Operation immer stabil gehalten werden. Dies ist über einen Vakuumlevel von 600 mmHg möglich, bisher lag er bei etwa 160 bis 260 mmHg.

"Stellaris" ist online mit der Herstellerfirma verlinkt, so dass eine mögliche Fehlerortung über das Internet erfolgen kann. Der Techniker kann sofort mit dem erforderlichen Ersatzteil anreisen, was eine rasche Fehlerbehebung bedeutet.

Wicher: "Das zudem nötige Knowhow, alle Vorzüge von diesem Gerät inklusive Zubehör umzusetzen, ist ein wesentlicher Faktor für die Gesamtlösung, das natürlich nur der Spezialist bieten kann. Für die Augenklinik bedeutet der Einsatz des Gerätes 'Stellaris' eine weitere Verfeinerung ihrer ohnehin sehr gut ausgestatteten Medizintechnik."