Im Rahmen der "Qualitätsoffensive Hauptschule" präsentierten Schüler der Albert-Schweitzer-Schule ihre Geschäfts-Konzepte bei der BP-Stiftung. "Go! to school" will den Unternehmergeist bei Hauptschülern fördern
Schule und Beruf sind oft zwei Welten. Bei "Go! to school" ist das anders. Davon überzeugte sich NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben am Mittwoch bei der Deutschen BP-Stiftung (Aral-Haus) an der Wittener Straße. Dort ließ sich die Wirtschaftspolitikerin Geschäfts-Konzepte erläutern und präsentierte zum Projekt passende Unterrichtsmaterialien.
20 Schüler der Albert-Schweitzer-Schule hatten im Rahmen der "Qualitätsoffensive Hauptschule" eigene Geschäftsideen entwickelt. Die "Qualitätsoffensive" ist eine Maßnahme der Landesregierung. Die Jugendlichen eröffneten beispielsweise eine Motto-Discothek, eine Saft- und Salatbar ("Juice"), ein Orientalisches Cafe? ("Freaky Orient") ? und einen sogenannten "Wedding-Planer". "Das ist ein Geschäft, das Hochzeiten organisiert", erläutert Lehrerin Ursula Mintrop.
Im Wirtschaftslehre-Unterricht haben die Jugendlichen in sechs Schritten ihren Unternehmen eine Form gegeben. "Ich war überrascht, wie viel Zeit es braucht, ein Geschäfts-Konzept umzusetzen und was alles bedacht werden muss", erklärt Teilnehmer Patrick Konarski.
Neben der Förderung von Schlüsselqualifikationen wie Verantwortungsbewusstsein, Kreativität und Selbstständigkeit, will "Go! to school" wirtschaftliches Verständnis wecken.
Ein Finanzplan musste beispielsweise erstellt werden. Im Falle der Discothek wurden die Miete kalkuliert oder die Kosten für eine Licht- und Tonanlage berechnet. "Das hat unheimlich viel Spaß gemacht, weil alles ganz praktisch orientiert war", erklärt Teilnehmerin Özge Tekkan. "Wir haben auch Werbematerial wie Flyer entworfen und gedruckt", so "Unternehmer" Patrick Konarski. In Folie eingeschweißt, farblich passend zur Getränkekarte der Discothek, wirkte das alles richtig werbewirksam. Genau wie anderen "Betriebe", die sich an Ständen präsentierten. In den Schulen wurde die Geschäftsidee durch Referate oder Power-Point-Präsentationen erläutert. Außerdem lernten die Beteiligten das Unternehmen aus verschiedenen Pers-pektiven kennen, etwa als Geschäftsführer, Assistenten oder Produktionsleiter. "Ich möchte mich nicht sofort selbstständig machen, interessiere mich aber für den Beruf des Tischlers", sagt ein Schüler aus einer Gruppe, die Holzprodukte entwickelte.