Die Hamburger Projektgesellschaft ECE will für 180 Millionen Euro ein Geschäftsviertel vom Landgericht bis zum Rathausvorplatz bauen und die Viktoriastraße zur Fußgängerzone machen
Für 180 Millionen Euro will die Hamburger Projektgesellschaft ECE ein Geschäftsviertel bauen, das sich vom Gelände des Landgerichts bis zum Willy-Brandt-Platz am Rathaus erstreckt, erfuhr die WAZ. Der Name ist schon da: "Rathaus-Galerie". Mit angedacht ist dabei die Umwandlung der Viktoriastraße zu einer Fußgängerone - mit direktem Lauf zum Bongard-Boulevard und via Husemannplatz zur Kortumstraße.
Auslöser der konkreten Planung ist der beschlossene Abriss des Landgerichts an der Viktoriastraße. Als der Rat am 13. Dezember dem Bau des neuen Justizzentrums am Ostring zustimmte, machte ECE Nägel mit Köpfen und kaufte erst einmal das Eckgebäude Viktoriastraße 10, das die Frankfurter RuhrCongress-Investoren erbaut hatten und wo heute die städtische Entwicklungsgsellschaft Ruhr ihren Sitz hat wie auch eine Privatbank. Die ECE erwarb auch die Grundstücke Junggesellenstraße 6 bis 8.
"Wir sind vor längerer Zeit von der Stadt angesprochen worden," schildert ECE-Projektleiter Gerd Seitz. Seit zwei Jahren sei man nun im Gespräch, "ausgelöst durch den geplanten Abriss des Landgerichts." Doch eine Geschäftslösung nur jenseits des Husemannplatzes erschien den Hamburgern als zu wenig lukrativ. Deshalb wollen sie nicht nur das Justizgelände kaufen, sondern auch den langgestreckten Telekom-Block, der einen großen Hof umschließt und bis zum Rathausvorplatz reicht. Das Telekom-Gelände ist etwa 7 000 qm groß.
Das, sagt Seitz, wäre eine städtebauliche Lösung, die sich sehen lassen könne. Denn dabei bekäme der Kundenstrom einen neuen Lauf: Viktoriastraße, Husemannplatz, Kortumstraße, Bongard-Boulevard und wieder rein in die Viktoriastraße, die dafür von der Rathauskreuzung bis zum Husemannplatz Fußgängerzone werden müsste.
ECE kennt sich in Bochum bestens aus: Die Firma, Marktführer in Europa für innerstädtische Einkaufszentren, betreibt in Bochum die beiden Einkaufshäuser "City-Point" und "Drehscheibe" im Schnittpunkt Kortumstraße/Bongard-Boulevard. In Essen baut ECE gerade ein neues Einkaufszentrum am Limbecker Platz.
"Wir betrachten Bochum als attraktiven Standort des Handels," betont Gerd Seitz. Und: "Wir haben Interesse, in Bochum eine große Investition zu tätigen, verbunden mit vielen Arbeitsplätzen. Und Telekom will verkaufen."
Da biete sich sich eine Einzelhandelsentwicklung "mit hochattraktiven Gebäuden" vom Rathaus aus an, verbunden mit dem Ziel, "das Netz der Fußgängerzonen auszubauen". Der ECE-Manager: "Das ist eine Chance, die man nutzen sollte. Es ist unser Ziel, diese Idee zu verwirklichen. Wir wollen dabei einen aktiven Beitrag leisten, der für den Handel nachvollziehbar und richtig ist."
Fortsetzung 3. Lokalseite Kommentar 2. Lokalseite