Bochum. Sie sind noch blutjung, 20 und 21 Jahre - waren aber schon ganz dick drin im Drogengeschäft. Sie setzten fast 20 Kilogramm Marihuana um. Das Landgericht Bochum hat zwei von ihnen jetzt zu je drei Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt, den anderen zu zwei Jahren und neun Monaten.

Die drei Herner, zwei Hilfsarbeiter und ein angehender Azubi, hatten von Mai 2008 bis zu ihrer Verhaftung im Januar von einem Lieferanten in Winterswijk in Holland Drogenmengen zwischen einigen hundert Gramm und über einem Kilo gekauft. Für vierstellige Bargeldbeträge. Das Rauschgift (teils beste Qualität) schmuggelten sie im Auto über die Grenze, bunkerten es an diversen Orten in Herne (Tiefgarage, Keller, Parkplatz) und verkauften es mit Profit weiter, auch an weitere Händler. Insgesamt setzten sie laut Anklage in 30 Einzelgeschäften 89 000 Euro um.

Kurier mit Winterreifen entlohnt

Auf der Rückfahrt von Holland fuhr damals ein zweites Auto als Späher voran: Wenn Polizei in Sicht war, sollte nach hinten per Handy gewarnt werden. Manchmal setzten die jungen Täter für den Drogentransport auch einen Kurier ein. Einmal wurde er mit einem Satz Winterreifen entlohnt. Die unheiligen Geschäfte wickelten sie einmal sogar in der Heiligen Nacht ab.

Im Januar war aber Schluss mit den Verbrechen. Jemand hatte die Jungs bei der Polizei verpfiffen. Einer nach dem anderen wurde in U-Haft gesperrt. Nach dem Urteil kamen sie frei - bis Haftantritt. Alle waren vor der 8. Jugendstrafkammer geständig.

Weitere Strafe

Zwei der Dealer wurden auch für einen Einbruch in einen Container am Halterner Silbersee mitverurteilt. Beute: Hundert Paletten Prosecco.

Ein weiterer Dealer (23) aus Herne ist erst vor wenigen Tagen in Bochum wegen vier Kilo Marihuana zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.