Exklusiv: Die WAZ zeigt hier die erste Briefmarke mit einem Bochumer Motiv: 1000 Jahre Dorfkirche Stiepel.Am 29. Januar 2008 wird das Sonderpostwertzeichen in der Kirche der Öffentlichkeit vorgestellt

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Sie ziert so manche Ansichtskarte, macht als Anstecker auf das Jubiläum aufmerksam, zeigt als Thermometer-Karte die Temperaturen und wird bald auch als Spardose zu erwerben sein. Und ab 7. Februar ist sie auf der ersten Bochumer Briefmarke unterwegs: Gemeint ist die Dorfkirche Bochum-Stiepel, die im kommenden Jahr 1000 Jahre alt wird.

Das Jubeljahr wird schon einige Festveranstaltungen hinter sich haben, wenn am Dienstag, 29. Januar 2008, die Sonderbriefmarke "1000 Jahre Dorfkirche Bochum-Stiepel" der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt werden wird. Die WAZ präsentiert ihren Leserinnen und Lesern schon heute die erste Briefmarke mit einem Bochumer Motiv. Bei der öffentlichen Vorstellung am 29. Januar in der Kirche werden Alben mit Erstausgaben an einige Persönlichkeiten übergeben.

Die Marke zeigt das Kulturdenkmal an der Ruhr, von der Brockhauser Straße aus gesehen. Entworfen hat das Motiv der Nürnberger Grafiker Professor Heinz Schillinger, der nach Vorlagen ein Aquarell des Bauwerks malte. Die Stiepeler Dorfkirche wird übrigens die 376. gedruckte Marke Schillingers sein. Von Heinz Schillinger stammen auch so bekannte Marken wie "Museumsinsel Berlin - Weltkulturerbe der UNESCO" (Erstausgabe 2002) und die 55-Cent-Marke "Industrielandschaft Ruhrgebiet" mit der Zeche Zollverein der Serie "Bilder aus Deutschland" (2003).

Die Initiative für dieses Sonderpostwertzeichen, das als 145-Cent-Marke auf den Markt kommt, ging vom Sprecher des Freundeskreises der Dorfkirche, Dieter Lohmeyer, aus. Er unterbreitete im Jahr 2005 dem für die Herausgabe von Briefmarken zuständigen Bundesministerium der Finanzen und Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz den Vorschlag, zum 1000-jährigen Bestehen des kleinen Gotteshauses im Süden der Stadt eine Briefmarke herauszubringen. Anfangs noch etwas belächelt - immerhin werden jährlich aus etwa 400 bis 800 Vorschlägen nur rund 50 Sondermarken ausgewählt -, wurde die Idee dann doch Wirklichkeit. Die Oberbürgermeisterin engagierte sich kräftig dafür, schaltete Bundes- und Landespolitiker ein, ließ nicht locker. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer, so hört man aus dem Finanzministerium, rückte dort immer wieder an. Und schließlich hat Bochum ja auch noch den Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert (CDU) in Berlin am Start. Die Allparteien-Koalition hatte Erfolg; der Programmbeirat nahm Stiepel in seine Liste auf, das Finanzministerium erbat Entwürfe von sieben renommierten Grafikern und der Kunstbeirat übergab dem Minister schließlich seine Empfehlung.

Das Ergebnis liegt nun vor - und ab 7. Februar wird das kleine Kunstwerk nicht nur schnödes Porto sein, sondern auch Botschafter für Bochum und die Dorfkirche.