Verantwortlich wird dafür vor allem die Verarbeitung der gelben Säcke beim Entsorgungsunternehmen Kost gemacht.

Wenn Bewohner im nördlichen Teil von Riemke die Nase rümpfen, dann könnte das mit dem Entsorgungsunternehmen Kost zu tun haben. Wie aus einem jetzt erstellten und von der Bezirksregierung Arnsberg in Auftrag gegebenen Geruchsgutachten hervorgeht, sind im gesamten Beurteilungsgebiet Geruchsimmissionen registriert worden, die dem Unternehmen zuzuordnen seien. Vorherrschend werde hierbei die Abfallaufbereitung der gelben Säcke verantwortlich gemacht. Die Häufigkeit der Geruchsimmissionen überschreite im Wohngebiet Gartensiedlung und im südlichen Teil des Wohngebiets an der Südstraße in Herne die für Misch-und Wohngebiete vorhandenen Richtlinien von 10 Prozent der Jahresstunden. Nah um die Anlage herum liege die Geruchsimmission sogar bei bis zu 37 Prozent der Jahresstunden.

Das neue Gutachten muss allerdings noch vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW abschließend geprüft werden. Die Anlieger des Bereichs rund um die Entsorgungsanlage, also auf der Stadtgrenze zwischen Bochum und Herne, werten die Ergebnisse als Bestätigung ihrer Kritik. Schon seit Jahren hatten sie sich über Geruchsbelästigung beschwert und das Unternehmen Kost dafür verantwortlich gemacht. Die Anwohner hatten deshalb eine Interessengemeinschaft gebildet, die auch schon eigene Messungen der Geruchsbelästigung initiiert hatte. Außerdem hatte der Fall die Politik in Herne und Bochum beschäftigt.

Das von der Bezirksregierung beauftragte Institut hat von Januar bis August regelmäßig in dem Bereich Geruchswerte gemessen. In dem Gutachten, das der WAZ vorliegt, ist von 52 Messtagen die Rede. Das Untersuchungsgebiet sei 150 ha groß. Es reiche von der Bahnlinie im Norden bis zur Meesmannstraße im Süden und Westen, also rund um das Firmengelände an der Rensingstraße. Neben den Gerüchen durch die Verarbeitung der gelben Säcke hatten sich die Prüfer auch auf Gerüche, die durch die Verarbeitung von Grünschnitt und Holz verursacht werden, konzentriert. Diese seien jedoch nicht vorherrschend gewesen. Die ebenfalls getesteten Werte der Firma SITA an der Südstraße in Herne hätten keine relevanten Belästigung ergeben.

Auch die Firma Kost hatte sich schon erklärt: Geschäftsführer Ingo Hellhammer hatte schon vor über einem Jahr auf WAZ-Nachfrage nicht bestritten, dass die Geruchsbelästigung wohl von seinem Betrieb ausgehe. „Die berechtigten Anliegen der Anwohner nehmen wir ernst”, sagte er damals.

Die Firma habe eine Menge getan, um die Geruchsbelästigung einzudämmen. Neue Lagerplätze wurden geschaffen, eine lange fast fünf Meter hohe Mauer als Barriere zu den Nachbargrundstücken errichtet. Aber Hellhammer sagte auch: „Es gibt keinen geruchsfreien Betrieb von Entsorgungs- und Recyclinganlagen.”