Staatssekretärin Kressl stellte gestern das Sonderpostwertzeichen "1000 Jahre Dorfkirche Bochum-Stiepel"vor und übergab in einem Festakt Erstdrucke. Viel Lob für den Freundeskreis und seinen Sprecher
"Herr Lohmeyer, wir haben die Briefmarke", jubelte im Dezember 2006 Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz im Telefonat mit dem Sprecher des Freundeskreises der Dorfkirche Stiepel - und seit gestern hat sie das Sonderpostwertzeichen im Wert von 145 Cent zum 1000-jährigen Bestehen der Stiepeler Dorfkirche tatsächlich in der Hand. Die erste Bürgerin Bochums erhielt in dem evangelischen Gotteshaus aus der Hand der Parlamentarischen Staatssekretärin Nicolette Kressl (Bundesministerium der Finanzen) in einem roten Album die ersten Bochumer Marken, die es bisher gegeben hat. "Ich stehe hier mitten im Briefmarken-Motiv", erkannte die Politikerin aus Berlin treffend.
In der Feierstunde in der vollbesetzten Kirche ließ man noch einmal die Entstehungsgeschichte der Marke Revue passieren, von der eher noch belächelten Antragsstellung im Juli 2005 beim Bundesfinanzminister (schaffen es doch von rund 800 Vorschlägen pro Jahr nur etwa 50 zu einer Briefmarke) über den Einsatz vieler Bochumer Politiker und anderer Engagierter bis hin zur mehrheitlichen Entscheidung des Briefmarken-Programmbeirats des Finanzministeriums im November 2006 und der Zustimmung von Minister Steinbrück. "Ich bin froh und überglücklich, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt eines ihrer Gebäude auf diese herausragende Weise gewürdigt wird", freute sich Ottilie Scholz.
Der Nürnberger Grafiker Professor Heinz Schillinger hat die Sondermarke "1000 Jahre Dorfkirche Bochum-Stiepel" gestaltet - als Aquarell künstlerisch interpretiert, nicht 1:1 abgemalt, wie Staatssekretärin Kressl betonte. Sie zeigte sich begeistert von der Kirche und dem bürgerschaftlichen Engagement, das die Sanierung und Restaurierung des Kulturdenkmals ermöglicht habe. Sie lobte ausdrücklich den Freundeskreis mit Pfarrer i.R. Dieter Lohmeyer an der Spitze - ebenso wie es zuvor die Oberbürgermeisterin getan hatte. Der Vielgelobte selbst verwies bescheiden und mit Dank auf die Gemeinschaftsleistung aller Mitstreiter. Lohmeyers Sohn, der Schauspieler Peter Lohmeyer, erzählte der Festversammlung schließlich Historisches und Histörkes rund um die Dorfkirche und Stiepel. Dabei verriet er eingangs, dass auch er sich bei Minister Steinbrück per E-Mail für die Bochumer Marke stark gemacht habe - u.a. mit dem Bekenntnis als "überzeugter Ruhrgebietler", was Heimat für ihn bedeute.
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