In der Lennershof-Siedlung soll eine neue Achse zur Ruhr-Uni enstehen, inklusive eines Gebäude-Ovals fürs Wohnen und Shoppen. Der Baubeginn wird jedoch nicht vor 2009 liegen

Eine attraktive Wegeverbindung zur Uni plus einer ovalen
Eine attraktive Wegeverbindung zur Uni plus einer ovalen "Arena" - das sind die hervorstechenden Merkmale des Luczak-Plans für die Belebung der Lennershof-Siedlung. Zehn Häuser mit Schlichtwohnungen sollen dafür abgerissen werden. © WAZ

Aus einer Nachkriegs-Arbeitersiedlung soll im Laufe der kommenden Jahre ein neues Uni-nahes Wohnquartier werden. Das Kölner Architektenbüro Luczak bekam vor kurzem den ersten Preis eines Ideenwettbewerbes zugesprochen, mit dem der Lennershof in Querenburg ein Standort "mit Alleinstellungsmerkmal" werden soll.

Entstanden ist die Klein-Siedlung in den 50-er Jahren, was bedeutet: in Schlicht-Bauweise. Ursprünglich attraktiv durch den Gartenstadt-Charakter, verlor der Lennershof im Laufe der Jahre dann doch an Anziehungskraft: "Wir haben die Hälfte unseres Bestandes schon modernisiert und einen Teil privatisiert", berichtet VBW-Geschäftsführer Dr. Dieter Kraemer. Jetzt sollen noch zehn Mehrfamilienbauten mit etwa 50 Wohnungen abgerissen werden - zugunsten einer Neubebauung.

Kernstück des Luczak-Plans ist eine Achse, die sich von dem nördlichen Uni-Campus bis zum Einmündungsplatz Uhlenbrinkstraße/Im Westenfeld zieht. "Der aktuelle Weg ist alles andere als eine Erlebniszone", hat man bei VBW erkannt. Die neue Achse soll nach den Architektenvorstellungen eine ovale, mehrstöckige "Campus-Arena" zum Zentrum bekommen. Mit Wohnungen, aber vor allem mit Shops und kleinen Cafe?s, die den Innen-Platz säumen. Ein gefälliger Entwurf, der auch schon bei den Standort-Verhandlungen mit dem Blackberry-Hersteller RIM gewinnbringend eingesetzt wurde.

Insgesamt sollen in dem neuen Klein-Quartier etwa 100 Wohnungen neu entstehen. Dabei sein nicht unbedingt an siedlungswillige Familien gedacht, räumt Kraemer ein, sondern eher an Menschen, die eine solche Wohnlage "auf Zeit" nutzen: Studenten also, aber auch Gastprofessoren. Sogar an eine Art "Boarding-House", also Zeit-Wohnen mit Service sei inzwischen gedacht.

Der Ablaufplan sieht eine Umsetzung in drei Stufen vor - allerdings soll der Sieger-Entwurf noch überarbeitet werden. Auch gilt es, die Umsiedlung der noch verbliebenen VBW-Mieter in nahegelegene Ersatzwohnungen zu organisieren, damit mit dem Abriss der zehn Häuser begonnen werden kann. "Ich rechne damit, dass wir allerfrühestens 2009 die Schüppe in die Hand nehmen können", sagt Kraemer.

Für Projektkosten und Erschließung rechnet die Stadt 1,4 Mio Euro ... und hofft auf Förderung mit Landesmitteln.