Die Konferenz „Mini meets Mini” läuft Freitag und Samstag im und am Bahnhof Langendreer, das Englisch-Seminar der Uni will dabei „Kulturwissenschaft für jedermann und jederfrau” bieten.

Ein Vortrag analysiert beispielsweise Mr. Beans Verhältnis zum Auto, und die Besucher können Mini-Röcke für Barbie schneidern.

Das Licht der Welt erblickt

Als der Mini vor 50 Jahren das Licht der Welt erblickte, hätte wohl kaum jemand gedacht, dass sich dieser Winzling mal zu einer der ganz großen Auto-Legenden mausern würde. Neben einem Beispiel für geniales Autodesign gilt er als Symbol für die englische Kultur – und verkörpert vor allem die 60er Jahre, in denen er u.a. zusammen mit seinem textilen Namensvetter, dem unerhört kurzen Damenrock, London zum Swingen brachte. Dies alles ist nun Anlass für das Englische Seminar der Ruhr-Uni, am Freitag, 23. Januar, und am Samstag, 24. Januar, zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Mini meets Mini” zu bitten.

Kein normales Auto-Treffen

Von konventionellen Auto-Treffen unterscheidet sich das Ereignis im und am Bahnhof Langendreer deutlich. Es sei ein Treffen „über” das Auto, erklärt Professorin Dr. Anette Pankratz mit Hinblick auf das von den Studenten gestaltete Rahmenprogramm. Unter den Vorträgen sticht vor allem der Programmpunkt „Mr. Bean und sein Auto” hervor: Am Freitag ab 16 Uhr wird das Verhältnis des wortkargen TV-Komikers zu seinem treuen hellgrünen Mini erläutert, den er einmal sogar haarsträubenderweise zum Möbeltransporter umfunktionert (am Ende sitzt Mr. Bean in einem Sessel auf dem Autodach, lenkt mit Seilzügen und bedient die Pedale per Besenstiel).

Mr. Bean (Rowan Atkinson) in seinem Mini.  AFP Photo
Mr. Bean (Rowan Atkinson) in seinem Mini. AFP Photo © AFP

Zudem präsentiert eine Ausstellung der Technischen Universität Dortmund Exponate rund ums Thema Mini-Rock, eine andere Schau lockt die Besucher mit einer Collage von Beatles-Texten. Zum Mitmachen regt die Besucher der „Sixties-Dreikampf” an: Bei diesem wahrlich vielseitigen Turnier müssen die Teilnehmer Mini-Röcke für eine Barbie-Puppe schneidern, ihr Wissen bei einem Quiz unter Beweis stellen und schließlich Mini-Minis auf der Carrera-Bahn pilotieren.

Gäste auf vier Rädern

Wieviele vierrädrige Gäste anrollen, kann Dr. Pankratz noch nicht einschätzen, das komme auch auf das Wetter an (Fahrer von Klassikern holen ihre Schätze bei Regen ungern aus der Garage). Für die Veranstaltung kooperiert man mit der Mini-Interessensgemeinschaft Ruhrgebiet, aber auch alle anderen Mini-Fahrer sind eingeladen, ihre Gefährte Freitag (12 bis 18 Uhr) und Samstag (9.30 bis 18 Uhr) vorm Kulturbahnhof zu parken.

Vorfahre des modernen Kleinwagens

Während der Ur-Mini als Vorfahre aller modernen Kleinwagen gilt, kann man den 2001 erschienenen New Mini aus dem Hause BMW durchaus als Hauptdarsteller der Retro-Bewegung bezeichnen, die bewährte Formen aufgreift und ein wichtiges Phänomen unserer Nuller Jahre darstellt. Der Titel des dazu passenden Vortrags lautet „Du bist retro”, er läuft am Samstag ab 14.30 Uhr.

Dracula jagt Mini-Mädchen

Daran schließt sich ein Referat mit dem Titel „Mini-Memoiren” an, in dem Zeitzeugen auf ihre Erfahrungen mit der von Modesignerin Mary Quandt erfundenen und von Stars wie Twiggy populär gemachten Textilie zurückblicken. Dass das Interesse an der Epoche zunimmt, merkt Dr. Anette Pankratz auch im Lehrbetrieb an der Uni, wo sie sogar schon ein Seminar über die „Sixties” anbot.

Große Zielgruppe

Die Veranstaltung in Langendreer soll „Kulturwissenschaft für jedermann und jederfrau” bieten, erklärt die Professorin, dementsprechend groß ist die Zielgruppe: Sie reicht von denjenigen, die sich aus eigener Erfahrung an die 60er erinnern, bis zur Jugend von heute, die sich wundert, warum man damals diese kurzen Röcke und merkwürdige Hochsteckfrisuren trug.

"Blow Up" und die Beatles

Der Besuch der Veranstaltung ist – ob mit oder ohne Mini – ist kostenlos, lediglich die Filmvorführungen im benachbarten „Kino Endstation” kosten Eintritt. Los geht's dort bereits am Donnerstag, 22. Januar, um 21.15 Uhr mit Antonionis Klassiker „Blow up”, der im London der 60er Jahre spielt. Freitag folgt um 18 Uhr „Magical Mystery Tour”, in dem sich unter anderem der Bus der Beatles in einem Kreisverkehr ein „Rennen” mit einem Mini liefert. Schließlich flimmert Samstag ab 17.30 Uhr „Dracula jagt Minimädchen” mit Christopher Lee über die Leinwand. Wir nehmen an, dass sich dieser Titel eher auf das Mode-Phänomen bezieht...