Eine ehemalige langjährige Gaststättenbetreiberin (58) aus Bochum hat gestern vor dem Landgericht gestanden, von 2005 bis September 2008 in mindestens 240 Fällen mit je rund fünf Gramm Heroin gehandelt zu haben - insgesamt 1,2 Kilo.
„Es ist so idiotisch, so blöd, dass man sich darauf einlässt”, sagte die selbst nicht süchtige Frau auf die Frage von Richter Peter Löffler, warum sie überhaupt gedealt habe. „Es ist wie ein Sog.” Und dann habe sie auch an „das schnelle Geld” gedacht.
"Es ist wie ein Sog"
Genau davon aber will sie gar nicht viel verdient haben. 70 € habe sie jeweils für fünf Gramm im Einkauf (bei einem größeren Dealer bezahlt und das Rauschgift für 100 € weiterverkauft. Abzüglich Benzinkosten habe sie bei je fünf Gramm also nur 23 € verdient. Außerdem sei sie von einigen Lieferanten oft auch übervorteilt worden, weil sie so unerfahren gewesen sei. Das aber wollte der Richter nicht so recht glauben; schließlich hatte die Kripo in ihrer Wohnung 36 000 € gefunden. Außerdem soll die Frau zwei Wohnungen gleichzeitig gehabt haben. Löffler: „Sie halten mich für blöde. Aber das nehme ich Ihnen krumm. Ich bin nicht blöde.”
Neben ihr auf der Anklagebank sitzt auch ihr leiblicher Sohn (40). Der arbeitslose Mann (in U-Haft wie die Mutter) soll seit Jahren drogenabhängig sein und ebenfalls mitgedealt haben, um sich mit der Mutter eine dauerhafte Einnahmequelle zu verschaffen. Ein Urteil folgt.