Das Berliner Büro Hascher + Jehle hat den Architektenwettbewerb zum Neubau des Justizzentrums am Ostring gewonnen. Das knapp 80 Millionen Euro teure Projekt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach ihrem Konzept gebaut, kündigte Helmut Heitkamp, Leiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebes Dortmund, an.
31 Architektenbüros aus ganz Deutschland hatten sich beteiligt. Die Jury unter Vorsitz des Düsseldorfer Architekturprofessors Wolfgang Döring fällte nach einem „ganztägigen Diskussionsmarathon” einstimmig ihre Entscheidung und vergab den ersten Preis, dotiert mit 45 000 Euro, an die Berliner.
Platz für vier Justizbehörden und 800 Leute
Die Aufgabe war, den Altbau des Gymnasiums am Ostring mit Neubauten zu einem überzeugenden Baukörper zu verbinden, der mit rund 23 000 Quadratmetern Platz bieten soll für Landgericht, Amtsgericht, Staatsanwaltschaft und Arbeitsgericht samt Sälen und Diensträumen für rund 800 Beschäftigte. Auch der soziale ambulante Dienst wird dort einziehen.
Gläsernes Atrium mit Gerichtssälen
Den Entwurf der Berliner Architekten fand das Preisgericht besonders gelungen. Er verzichtet auf Hochhäuser, die kompakte Bebauung kommt mit fünf Etagen aus. Zwei Eingänge führen vom Ostring aus direkt in die Bereiche mit viel Publikumsverkehr, darunter in ein gläsernes Atrium mit den Gerichtssälen. Die Jury riet allerdings den Preisträgern, die Fassadengestaltung noch zu verbessern.
Für das neue Justizzentrum hatte das Land eine brachliegende Fläche von der Brauerei Fiege gekauft. Das Grundstück ist so groß, dass noch weitere Gebäude mit justiznahen Dienstleistungen entstehen könnten, geeignet etwa für Anwälte und Steuerberater.
Im Dezember 2012 will die Justiz einziehen
Schon 2009 und damit im nächsten Jahr, sagte Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch, könnten der Bebauungsplan aufgestellt und die Baugenehmigung erteilt sein: „Ich gehe davon aus, dass Mitte 2011 der Umzug des Gymnasiums passiert.” Wie berichtet, sollen die Schüler des Gymnasiums am Ostring dann in eine neue Schule in Wiemelhausen ziehen, gemeinsam mit den Schülern des Albert Einstein-Gymnasiums.
Laut Heitkamp sollen die ersten Baumaßnahmen für das Justizzentrum ebenfalls 2011 beginnen, dabei gebe es eine „kurzfristige Überschneidung mit dem Schulbetrieb”. Für Dezember 2012, bestätigte Landgerichtspräsident Dr. Volker Brüggemann, sei der Umzug in das fertige Justizzentrum geplant.