Die Aktion war lebensgefährlich: Ein Autofahrer (25) hatte mit reichlich Alkohol einen Bekannten (24) mit Vollgas auf die Motorhaube genommen. Dafür bekam er am heutigen Montag vom Schöffengericht eine Geldstrafe von 2250 Euro (90 Tagessätze).
Der bisher unbestrafte Installateur aus Bochum war in der Nacht des 13. April 2008 auf dem Castroper Hellweg auf einer Geburtstagsparty eingeladen. Er trank Bier und Schnaps. Kurz nach Mitternacht hatte er geschätzt 0,8 Promille. Damit setzte er sich ans Steuer seines Pkw.
Ein anderer Gast wollte den Installateur aber am Autofahren hindern. Er stand an dessen Fahrertür und forderte ihn auf, auszusteigen und den Autoschlüssel abzugeben. Das tat dieser aber nicht. Stattdessen gab er Vollgas und fuhr frontal auf einen weiteren Partygast zu, der vor dem Auto stand. Dieser sagte im Zeugenstand: "Ich habe nur noch Gasaufheulen gehört - und dann bin ich über die Motorhaube gestürzt." Der andere Zeuge: "Er hat Vollgas gegeben. Die Reifen haben durchgedreht. Es hat gequietscht."
Mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe
Das Opfer war mit dem Kopf auf die Windschutzscheibe geprallt und danach zu Boden gestürzt. Es erlitt Prellungen am Ellbogen, Handgelenk, an den Rippen und am Knie. Dort hat der 24-Jährige bis heute Probleme.
Der Angeklagte war erst sehr spät im Prozess geständig. Anfangs hatte er sogar geleugnet, überhaupt viel getrunken zu haben. "Eine Flasche Bier, höchstens", hatte er erklärt. Wenig später hatte er sich dann aber verplappert: "Der war betrunkener als ich", sagte er einmal.
Weitere zehn Monate Führerschein weg
Zu Prozessbeginn hatte eine Mindeststrafe von einem Jahr Haft gedroht. Wegen vorsätzlichen Herbeiführens eines Unfall. Die Richter konnten ihm aber nicht nachweisen, dass er das Opfer beim Losfahren überhaupt registriert hat, so dass er nur wegen einer Fahrlässigkeitstat verurteilt wurde.
Neben der Geldstrafe bekommt der Täter auch weitere zehn Monate seinen Führerschein nicht zurück. Bereits seit September ist er ihn los. "Ich will, dass der Alptraum ein Ende hat", sagte er im Prozess.