Im Keller eines damaligen Zoogeschäfts fand man rein zufällig 149 Pflanzen und Setzlinge. Haft auf Bewährung und Geldstrafe
Eigentlich hatte die Polizei in dem damaligen Bochumer Zoogeschäft nach verbotenen Reptilien gesucht. Gefunden hat sie im Keller eine Drogenplantage. Der Sohn (25) des Zoogeschäft-Betreibers hatte sie angebaut. Dafür wurde er gestern verurteilt. Und der Vater (49) gleich mit.
Der Zufallsfund war ganz schön groß: Insgesamt 149 Cannabis-Pflanzen und Setzlinge gediehen dort. Auch bereits abgeerntete und getrocknete. Der Sohn hatte das Rauschgift bereits seit April in der fünften Pflanzen-Generation gezüchtet. Er wollte mit der Ernte Handel treiben, rauchte das Zeug dann aber selbst. Die Qualität soll ganz mies gewesen sein: Statt Geld auf dem Straßenmarkt hätte er für seine Ware wohl nur Prügel von den Kunden erhalten.
Der Vater des dilettantischen Hobbyzüchters hatte die Zucht nicht nur genehmigt, sondern dem Filius sogar unentgeltlich Wasser- und Stromanschlüsse zur Verfügung gestellt. Aber auch er selbst hatte acht Pflanzen angebaut, im Dachgeschoss. Darüber hinaus hatte der Sohn weitere Pflanzen in seiner eigenen Wohnung im Raum Riemke gehabt. Insgesamt fand die Polizei 53 Gramm reinen Drogenwirkstoff.
Das Zoogeschäft ist längst dicht. Vater und Sohn, jeweils arbeitslos, sind aus Bochum weggezogen. Dort holten sie sich jetzt aber noch ihre Strafe ab: Der Sohn bekam ein Jahr Haft auf Bewährung. Der Vater (wegen Beihilfe) 600 E Geldstrafe (120 Tagessätze). Beide waren geständig.
In den vergangenen Monaten hatten sich in Bochum die Prozesse wegen Cannabis-Plantagen in den eigenen vier Wänden gehäuft. Was alle Täter unterschätzten: Die Versorgung der Pflanzen mit hochdosierter Lichtbestrahlung und Wasser ist so teuer, dass sich kein Handel lohnt.