Der Bundesverband der freien Alternativschulen feierte sein 20-jähriges Bestehen. Das deutschlandweite Treffen fand in der Freien Schule in Wiemelhausen statt. Eine engere Vernetzung mit den Regelschulen wird angestrebt
Der Bundesverband der freien Alternativschulen (BFAS) feierte am Samstag, 20. September, sein 20-jähriges Bestehen. In der Freien Schule Bochum, an der Wiemelhauser Straße trafen sich BFAS-Vorsitzende und Schulleiter zu einer Festveranstaltung.
Insgesamt gibt es 35 Freie Schulen in Deutschland. "Im Gegensatz zur Regelschule haben die Alternativen Schulen ein anderes pädagogisches Konzept, und werden nicht vom Staat, sondern privat, finanziert", erklärte Burkhard Lammert von der Schulleitung. Eltern müssen in Bochum 220 E im Monat bezahlen, wenn sie ihr Kind auf die Alternativschule schicken. "Dafür können wir als Eltern viel mehr in und für die Schule mit entscheiden", meint Martin Steffen, Vorstand des Trägervereins der Freien Schule BO. Aber nicht alle Eltern können sich das Schulgeld leisten. In manchen Bundesländern gibt es deswegen staatliche Finanzierungshilfen. "In Sachsen sind 40 % der Familien, die ihre Kindern an Alternativschulen angemeldet haben, Hilfsempfänger", berichtet Heinrich Ebenbeck, Vorstandsmitglied des BFAS. In NRW sei es entschieden schwieriger, Finanzierungsbeihilfen zu bekommen.
Aber wozu braucht man überhaupt alternative Schulen? Burkhard Lammert erklärte es so: "Über die Standards der Regelschule hinaus brauchen wir Vielfalt im Bildungssystem." "Wir halten uns natürlich auch an Lehrpläne, aber wir erproben andere Lernmethoden", ergänzte Birgit Kronsfeld, Schulleiterin der Freien Schule. Das sei überhaupt nur zu verantworten, wenn eng mit den Eltern zusammengearbeitet werde. Da diese entweder direkt Schulgeld zahlen, oder sich um eine Finanzierungshilfe kümmern müssen, sind die meisten Eltern sehr engagiert.
"Ein weiterer Vorteil der Alternativschule ist deren geringe Größe: maximal 200 Kinder, 20 pro Klasse", so Jana Scheuer, Vorstandsmitglied des BFAS. Das sei übrigens auch für Regelschulen wünschenswert.
"Ein wichtiges Ziel des Jubiläumstreffens ist die Vernetzung", sagte Heinrich Ebenbeck, "wir wollen enger mit Regelschulen zusammen arbeiten". Bisher habe es auf beiden Seiten an Energie gefehlt fügte er hinzu. "Ich denke, wir können viel voneinander lernen, und so das Schulsystem verbessern."