Der Fall aus Berlin, wo ein Mädchen von einer Schaffnerin aus dem Zug geworfen wurde, weil sie kein Ticket dabei hatte, hat deutschlandweit für Empörung gesorgt. Müssen Eltern auch in Bochum Angst haben, dass ihre Kinder eines Morgens plötzlich an der Haltestelle ausgesetzt werden?
WAZ-Redakteur Christian Schiebold befragte Bogestra-Sprecher Christoph Kollmannn zu diesem Thema.
Herr Kollmann, Könnte so etwas wie in Berlin auch bei der Bogestra passieren?
Kollmann: Das lässt sich nicht so einfach vergleichen, weil es sich bei dem Vorfall in Berlin um einen Zug im Regionalverkehr gehandelt hat.
Aber auch in einer U-Bahn kann es doch mal vorkommen, dass ein Kind auf dem Weg zur Schule sein Ticket vergessen hat. Wie reagieren Ihre Kontrolleure in diesen Situationen?
Kollmann: Die Kinder werden nicht aus der Bahn geworfen. Wichtig ist die Kommunikation zwischen Kind und Kundenbetreuer. Die Kollegen werden von uns geschult, die Situation für das Kind möglichst undramatisch darzustellen. Zum Beispiel haben alle ein Handy, mit dem Kinder bei Bedarf ihre Eltern anrufen können. Aber natürlich müssen wir die Daten erfassen. Man hat aber die Möglichkeit, im Kundencenter nachzuweisen, dass man eine Monatskarte besitzt.
Kommen diese Fälle denn oft vor?
Kollmann: Nein, eigentlich nicht. Das Schoko-Ticket hat bei vielen Kindern Kult-Charakter Außerdem sind Kinder gar nicht so schusselig, wie man immer denken mag. Die bereiten sich auf die Fahrt sogar besser vor als viele Erwachsene.
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