Das Vogelgrippevirus H5N8 geht um. Drei registrierte Fälle sind seit dem 25. November aktenkundig. Die Landesregierung hatte bereits Mitte des Monats zu erhöhten Schutzmaßnahmen aufgerufen, sowie eine Stallpflicht für Risikogebiete angeordnet, um die Verbreitung der gefährlichen Vogelgrippe zu verhindern. Obwohl die Stadt Bochum nicht zu den gefährdeten Bereichen gehört, sorgen sich die Pfleger im Tierpark und treffen Vorkehrungen.
Im Tierpark leben rund 200 Vögel aus 25 Arten. Diese werden – dort wo es möglich ist – ab sofort in ihren Winterhäusern und Innengehegen untergebracht, um eine mögliche Ansteckung durch Wildvögel zu vermeiden. Auch die Hygienemaßnahmen wurden verschärft.
Vorrat an Futtermitteln aufgestockt
„Wir haben bis auf weiteres alle Tiertransporte für unseren Vogelbestand eingestellt, kein Vogel verlässt den Tierpark oder kommt zu uns“, erklärt der Abteilungsleiter der Zoologie, Jens Stirnberg. „Darüber hinaus haben wir unseren Vorrat an Futtermitteln soweit aufgestockt, dass wir vorerst keine landwirtschaftlichen Produkte kaufen müssen. Außerdem werden unsere Tiere nur noch in ihren Häusern gefüttert. Desinfektionswannen vor den Anlagen tragen dazu bei, die Verbreitung möglicher Erreger zu unterbinden.“
„Das Wohl der Tiere steht bei uns an erster Stelle“, sagt Zoodirektor Ralf Slabik. „Wir arbeiten eng mit dem Veterinäramt zusammen und haben aufgrund früherer Fälle von Vogelgrippe in Deutschland einen strikten Notfallplan, der im Ernstfall in Kraft tritt. Glücklicherweise sind unsere Tiere alle gesund. Dennoch verfolgen wir die weiteren Entwicklungen wachsam.“
Volieren der Sittiche bleiben zu
Tierparkbesucher werden die Schutzmaßnahmen kaum wahrnehmen. „Einige unserer Vögel, wie die Rosaflamingos, halten sich bei niedrigen Temperaturen sowieso lieber in ihrem Winterhaus auf. Durch die großzügigen Panoramascheiben können unsere Besucher die Tiere aber weiterhin ungehindert sehen“, verspricht Revierleiter Lukas Gers. Die begehbaren Volieren der Sittiche und Wattvögel bleiben vorübergehend geschlossen, bis es eine Entwarnung gibt.