Bochum. Theater. Macht. Mut. – Das sind die drei Schlagworte, mit denen die engagierte Theaterpädagogin Barbara Wollrath-Kramer 1996 die Richtung vorgab.
Manchmal kann es Barbara Wollrath-Kramer selbst nicht glauben: 20 Jahre ist es bereits her, dass sie das Theater Total gegründet hat. Zwei Jahrzehnte, in denen Jahr für Jahr für bis zu 30 junge Leute Bochum für zehn Monaten zum Zuhause wird. Um hier für die Bühne, vor allem aber fürs Leben zu lernen. „ Wir bieten Raum, um die jungen Leute zu fordern. Es gilt herauszufinden, wo die Begabungen schlummern, ohne dabei theaterpädagogisch zu agieren“, sagt Wollrath-Kramer.
Jedes Jahr wird ein neues Team aus 30 Jugendlichen gebildet
Tatsächlich ist der Ansatz des am Eickhoffpark 7 (neben dem Eickhoff-Werk) angesiedelten Theaters Total ziemlich einzigartig. Die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen, die in jedem Jahrgang ein neues Team bilden, arbeiten hart, sechs bis zehn Stunden täglich, um aus einem Nichts etwas Sinnvolles zu schaffen. „Alle haben einen Schlüssel für unser Haus und tragen entsprechend Verantwortung“, sagt Wollrath-Kramer.
Ausbildung erfolgt in den verschiedensten Disziplinen
Neben der Ausbildung zum Beispiel in Bühnenspiel, Sprache und Ausdruck stehen Kurse in Beleuchtung-, Bühnentechnik und Kostümschneiderei, aber auch organisatorische Herausforderungen wie die Essenszubereitung für alle oder eine professionelle Pressearbeit und das Booking auf dem TT-Laufplan. So wird die Theaterschule zu einer Brücke ins Leben, und es sind durchaus nicht nur künstlerischen Berufsfelder, auf denen die ehemaligen TTler später reüssieren. Am Ende eines jeden Ausbildungsjahres gibt es stets eine neue Tanztheater-Produktion, die in der Bochumer Spielstätte Albert-Magnus-Kirche ebenso aufgeführt wird wie auf einer großen Tournee durch ganz Deutschland.
Kulturstiftung des Bundes finanziert Dokumentarfilm
Theater. Macht. Mut. – Das sind die drei Schlagworte, mit denen die aus Berlin nach Bochum gekommene Theaterpädagogin Wollrath-Kramer vor 20 Jahren die Richtung vorgab. Was sich hinter dem Ansatz verbirgt, belegt ein Dokumentarfilm, der zum 20. Geburtstag aus Mitteln der Kulturstiftung des Bundes entstand und der nun an Schulen, in Jugendprojekten und in Universitäten gezeigt werden soll. „Unser Ziel muss es sein, die Vielfalt der TT-Aktivitäten noch bekannter zu machen“, sagt Barbara Wollrath-Kramer.
In der Doku „Mindestens Alles“ wird die Geschichte des TT-Jahrgangs 2015/16 festgehalten. Über zehn Monate hatten die Jugendlichen damals gerackert, um Shakespeares „Wintermärchen“ auf die Bühne zu bringen. Der Film erlebt seine Erstaufführung bei der offiziellen Geburtstagsfeier zum 20. des Theaters Total am 9. Dezember.
>> Programmm der Geburtstagsfeier
Die Geburtsfeier findet am 9. Dezember ab 19 Uhr in der TT-Spielstätte Albertus Magnus, Königsallee 171, statt. Sie ist seit langem ausverkauft. Im Mittelpunkt des Abends steht die Filmpremiere von „Mindestens Alles“, Bundestagspräsident Norbert Lammert und OB Thomas Eiskirch sprechen jeweils ein Grußwort.