Bochum. . In drei Nächten gelang es bereits, die Brücke 33 Meter weit vorzuschieben. Arbeiten können wegen des Bahnverkehrs nur nachts laufen.

  • Rund zwölf Millionen Euro kostet Neubauprojekt, das Altenbochum mit dem Norden verbindet
  • Seit acht Jahren ist die alte Buselohbrücke nur eingeschränkt zu befahren
  • Als nächstes Projekt wird die Brücke Wittener Straße neu gebaut

Die Kraft, um die rund 2100 Tonnen schwere neue Brücke Zentimeter für Zentimeter vorzuschieben, kommt aus acht gelb lackierten Hydraulikzylindern. Während die Fahrzeuge nebenan auf der alten Buselohbrücke vorsichtig die Eisenbahntrasse queren, bewegt sich keine hundert Meter weit entfernt die neue Brücke. In drei Nächten für jeweils knapp fünf Stunden war das Zeitfenster, das die Bahn den Arbeitern einräumt, bereits geöffnet. Solange ruhte unten auf den Schienen nachts der Bahnverkehr.

Sieben Jahre eingeschränkter Verkehr

Wie Susanne Düwel, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamtes, stolz berichtet, ist in diesen ersten drei Nächten gelungen, die Stahlrundbogenbrücke 33 Meter weit zu schieben. Wesentlich weiter als ursprünglich angenommen. Nun ruht der Koloss auf einem provisorischen Stützgerüst, das zwischen den Gleisen errichtet wurde. Später, wenn voraussichtlich Mitte nächster Woche die Brücke auf ihrer kurzen Schiebetour die südliche Seite erreicht hat, kann diese Hilfskonstruktion wieder demontiert werden. Insgesamt – mit Kosten für die Straßenneuführung – sind rund zwölf Millionen Euro an dieser Stelle an Kosten kalkuliert.

Seit bald sieben Jahren dürfen keine schweren Laster und – was für die Bürger noch viel ärgerlicher ist – auch keine Linienbusse mehr über die alte noch aus den 1940er Jahren stammende Brücke fahren. Bezirksbürgermeister Gaby Spork freut sich schon darauf, voraussichtlich Ende nächsten Jahres die Verbindung wieder freigeben zu können. „Das ist doch klasse, vor allem, wenn ich an die derzeitigen Umwege für die Buslinien hier denke.“

Ein Mosaikstein im Brückenbaukonzept

Die Buselohbrücke ist nur ein Mosaikstein im Brückenbaukonzept der Stadt, das allerdings für den unerwartet erforderlichen Neubau der Brücke Wittener Straße über den Sheffieldring etwas über den Haufen geworfen werden musste. Ursprünglich sollte direkt nach der Buselohbrücke auch der Nachbar Lohringbrücke erneuert werden.

Doch jetzt hat sich die Wittener Straße vorgedrängelt. Nachdem bei einer Prüfung vor bald zwei Jahren Risse entdeckt worden sind, gilt die Brücke als Risikofall. Nur noch eingeschränkt darf der Verkehr sie nutzen. Jetzt ist die Planung abgeschlossen. Noch in diesem Jahr soll der Bau beschlossen werden. Die Ausschreibungen sollen zeitnah erfolgten. Im Sommer 2017 sollen die Arbeiten, für die etwa zwei Jahre kalkuliert sind, dort beginnen.

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Erstmals gibt es Informationen zu den Kosten: Die Brücke spannt sich 40 Meter über den viel befahrenen Sheffieldring und soll voraussichtlich rund 8,6 Millionen Euro kosten. Dabei sind die bereits angefallenen Kosten für die Überwachung der Risse im Stahlbeton noch gar nicht eingerechnet.

Hauptverbindungsstrecke

Auch wenn Infrastrukturausschuss und zwei Bezirksvertretungen formal noch zustimmen müssen, gibt es zu einem Neubau keine Alternative. Die Wittener Straße ist die Hauptverbindungsstrecke von der Innenstadt zum künftigen Gewerbeareal auf der alten Opelfläche. Da muss der Verkehr ungehindert rollen können.