Bochum soll Flächen vorschlagen, die für eine mögliche gewerbliche und industrielle Nutzung (GIB) und für allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) in den kommenden Regionalplan des Regionalverbandes Ruhr einfließen sollen. Auf 82 Hektar für Gewerbe und Industrie sowie 24,3 Hektar für Wohnbebauung taxiert der Regionalverband den Bedarf für die kommenden 15 Jahre. Welche Flächen dafür in Frage kommen, Industriebrachen ebenso wie noch unberührte Natur, darüber debattiert die Politik momentan.
Mehr als den geforderten Bedarf anmelden möchte die CDU-Fraktion im Rat. Nicht nur ökonomische Aspekte will die Koalition von SPD und Grüne bei der Entscheidung berücksichtigen. Auf mehr Informationen und einen Dialog mit den Bürgern pocht die Fraktion FDP/Stadtgestalter.
Ein Jahr bevor das förmliche Beteiligungsverfahren begonnen und sich die Stadt binnen zwei Monaten erklären muss, ehe am Ende die Verbandsversammlung des RVR über den Regionalplan und damit die Bochumer Perspektivflächen entscheidet, sind erste Pflöcke eingeschlagen. Mit breiter Mehrheit haben die Mitglieder des Ausschusses für Strukturentwicklung sich für in Frage kommende Siedlungsflächen ausgesprochen. Dazu gehören Gebiete an den Bahntrassen Günnigfeld (5,7 Hektar) und Langendreer (3,7) und Areale an der Sodinger Straße (8,9) und an der Westenfelder Straße (7,2). Entschieden wurde außerdem auf Vorschlag der Koalition über eine erste Tranche möglicher Gewerbeflächen. Sie betreffen den Güterbahnhof Langendreer (28,4 Hektar), die Osterweiterung Mark 51/7 in Laer (3,9) und den Güterbahnhof Nord (2,9). Über weitere Flächen soll noch debattiert werden. Über die endgültigen Vorschlagsliste entscheidet der Rat.
Kritisch hatte sich der Landschaftsbeirat zu dem Flächenbedarf geäußert. Er forderte einen „Umdenkungsprozess“ hin zu mehr Freiraumschutz.