Bochum. . In der frisch bezogenen „Galerie 13“ beschäftigen sich sieben Mitglieder des Bochumer Künstlerbundes mit Objekten, Skulpturen und Plastiken.

  • Vor einem Monat bezog der Bochumer Künstlerbund erstmals eigene Räume
  • Mittlerweile fühlen sich die Kreativen dort schon heimisch
  • Sammelausstellung „7 im Raum“ ist bis 17. Dezember an der Huestraße 13 zu sehen

Das gab’s in der langen Geschichte des Künstlerbundes noch nie: Seit 50 Jahren ist der Zusammenschluss kreativer Bochumer unermüdlich in der Stadt unterwegs, um die Menschen von Kunst zu begeistern. Teils viel beachtete Ausstellungen entstanden seither an zahlreichen Orten: etwa im Museum, auf Haus Kemnade, in kleineren Galerien – und demnächst sogar im Rathaus.

Bloß eine eigene Heimat hatte der Bochumer Künstlerbund (BKB) bislang nicht. Bis jetzt. Vor etwa einem Monat ist die „BKB-Galerie 13“ etwas versteckt an der Huestraße 13 eröffnet worden. Auf den rund 100 Quadratmetern richten die Künstler gerade ihr Domizil ein, das sie fortan für regelmäßige Ausstellungen und andere Projekte nutzen wollen. „Für uns ist das wie eine neue Spielwiese“, meint Künstlerin Doris Trzaska. „Ein Büro, in dem wir richtig spielen dürfen.“

Die bereits zweite Ausstellung wird unter dem Titel „7 im Raum“ am 17. November eröffnet – und dort gibt es eine Menge zu entdecken. Sieben BKB-Künstler haben sich zusammen getan, um ihre Objekte, Skulpturen, Plastiken und Installationen einem größeren Publikum zu öffnen. Ein gemeinsames Leitmotiv gibt es nicht, vielmehr kann sich der Betrachter von einer Vielzahl künstlerischer Positionen einnehmen lassen. „Wir sind eben die glorreichen Sieben“, sagt Bernd Figgemeier schmunzelnd.

Aus dem Bild quillt roter Stoff

Größter Hingucker: ein farbenfroher Akt von Doris Trzaska, aus dem leuchtend roter Stoff heraus quillt. Locker zehn Meter lang zieht er sich quer durch den Raum. Trzaska stellt sich hier zentralen Themen der Frauenbewegung und befragt die Enge von Frauenrollen. Interessant ist, wie der Stoff in dem Spiegelbild von Klaus Nixdorf erscheint, das er gleich gegenüber aus etwa 150 Spiegeln verschiedener Formen und Größen installiert hat. Wie in einem Kaleidoskop setzen sich die einzelnen Bausteine zu immer neuen Bildern und Mustern zusammen. Ein genauer Blick lohnt.

Skulptur wird von einem Eisenstab getragen

Neben der Stahlplastik „Miss Hover“ zeigt Angela Schilling mit „Die erste Frau auf dem Mond“ einen „Versuch zur Ausdehnung des Raums“, wie sie sagt. Das zweiteilige Bild aus Stahl, Blei und Holz ist von großer, beinahe majestätischer Schönheit. Handfester geht es bei Bernd Figgemeier zu, dessen Skulptur „Kumpel 0110“ aus Wellpappe von einem Eisenstab getragen wird – fast wie eine Wirbelsäule. Auch zwei Arbeiten aus Blei stellt er aus.

Direkt am Eingang begrüßt Peter Wiethoff den Besucher mit drei figurativen Holzobjekten, mit denen der Künstler einen grimmigen Kommentar zum Weltgeschehen abgeben möchte: „Die Asylantin“, „der Söldner“ und „Begegnung“ heißen sie. Michael Cleff wiederum beschäftigt sich in seinen Wandarbeiten mit wiederkehrenden, geometrischen Grundformen: Kreis, Quadrat, Rechteck, Ellipse. Mit Bedacht werden sie variiert und in immer neue Beziehungen gebracht.

Ausstellung wird am Donnerstag, 17. November, eröffnet

Die Ausstellung „7 im Raum“ wird am 17. November um 19 Uhr in der „BKB-Galerie 13“ eröffnet. Zu sehen bis 17. Dezember: Di. und Do. von 16 bis 19 Uhr, Sa. 11 bis 15 Uhr. Zu finden ist die Galerie an der Huestraße 13. Achtung: Der Eingang befindet sich auf der Rückseite am Hellweg (hinter dem Parkplatz) und liegt etwas versteckt. Regelmäßig will der BKB hier Ausstellungen mitten in der City organisieren. „Für uns sind diese Räume ein absolutes Geschenk“, meint Sprecherin Uta Hoffmann.