Bochum-Dahlhausen. . Evangelische Gemeinde Dahlhausen restauriert für eine halbe Million Euro zunächst die Fassade. Der Innenumbau soll folgen. Doch dafür fehlt noch Geld.
Viel vor hat die evangelische Gemeinde Dahlhausen in den nächsten Jahren mit ihrer Lutherkirche. Im Frühjahr 2017 soll mit der Sanierung der Außenfassade begonnen werden. Der Geldsegen aus Berlin – wie berichtet gibt der Bund einen Zuschuss in Höhe von 136 000 Euro – kommt da wie gerufen. Im Anschluss soll dann mit dem Innenumbau begonnen werden. Ziel ist es, die Lutherkirche künftig als Gottes- und Gemeindehaus in einem zu nutzen. Ein Zeitplan hierfür existiert bisher nicht; die Finanzierung steht noch auf zu wackeligen Füßen.
Anruf bei Axel Schäfer
500 000 Euro wird zunächst die Außensanierung kosten. Sie soll im März starten und bis Ende 2017 erledigt sein. „Eine ordentliche Aufgabe“, weiß Baukirchmeister Matthias Ackermann. Er spricht von „dem Denkmalschutz folgenden Reparaturen“, die an der 104 Jahre alten Kirche vorgenommen werden müssen: Fugen ausbessern, undichte Stellen verschließen. Aktuell führt er Sachverständige durch das Gotteshaus, um die einzelnen Baustellen auszumachen. Auch unters Dach wird dabei geguckt. In der Hoffnung, dass sich dort keine böse Überraschung (Schwamm, Pilz) auftut und die Finanzierung über den Haufen wirft.
Diese steht nämlich. Auch dank der Unterstützung aus Berlin. „Eigentlich hatten wir gar nicht mehr damit gerechnet“, sagt Finanzkirchmeisterin Anja Lubbe-Berchem. Denn zunächst sei eine Absage ins Haus geflattert, nachdem sich die Gemeinde im Februar entschieden hatte, Fördermittel zu beantragen. Doch Anja Lubbe-Berchem gab nicht auf, rief SPD-Bundestagsmitglied Axel Schäfer an und bat um Hilfe.
Gotteshaus als Gemeindezentrum
Auch Elektrik und Anstrich müssen erneuert werden
Im Anschluss an die Außensanierung soll die Lutherkirche laut Baukirchmeister Matthias Ackermann eine neue Elektrik und einen neuen Innenanstrich verpasst bekommen. Auch dies wird ins Geld gehen, weshalb die Gemeinde um Spenden bittet.
Gut läuft in der Gemeinde die Jugendarbeit. „Mit Kinder- und Minikirche sowie diversen Gruppen sind wir gut aufgestellt“, freut sich Anja Lubbe-Berchem.
Gesucht werden zwei Presbyter. Kontakt: Tel. 0234/ 49 24 06.
Diese kam – und fruchtete. „Ich habe mit ein paar Leuten aus dem entsprechenden Ausschuss gesprochen und noch mal auf das Projekt Lutherkirche hingewiesen. Das hat geholfen“, berichtet ein erfreuter Axel Schäfer beim Ortstermin in Dahlhausen zusammen mit seiner Parteikollegin Michelle Müntefering. Gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) informieren sich die Bochumer Bundestagsabgeordneten dabei über die Arbeit der evangelischen Gemeinde. Und hören, was in naher Zukunft noch so alles geschehen soll. Der Innenumbau vor allem. Die Lutherkirche soll künftig beides sein: Gotteshaus und Gemeindehaus. Damit will man dem demografischen Wandel Rechnung tragen; auch in Dahlhausen geht die Zahl der Gemeindemitglieder zurück. Aktuell sind es 4300. „Die Kirche“, sagt Anja Lubbe-Berchem, „ist auf Gottesdienste mit 700 Personen ausgerichtet. Das ist heute nicht mehr realistisch.“ Deshalb will man reagieren, die Kirche zu einem Gemeindezentrum umfunktionieren und sich vom in die Jahre gekommenen Matthias-Claudius-Haus trennen.
Probleme für den Umbau bereiten derzeit aber noch die Finanzen. 1,2 Millionen Euro waren für das Projekt einkalkuliert. Den Gewinnerbeitrag des eigens dafür ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs umzusetzen, wird aber kostspieliger: 1,9 Millionen Euro stehen im Raum. „Von daher werden wir den Umbau noch etwas schieben und uns nach Geldern umschauen müssen“, sagt Anja Lubbe-Berchem. Oder einfach mal in Berlin anrufen . . .