Bochum. Mit legendären Hits von Pink Floyd bis Deep Purple spielen die Symphoniker und die Partyband der Zeche groß auf. Vorstellungen lange ausverkauft.

Es ist Dienstag kurz vor 22 Uhr, als das Musikforum schwebt, bebt, sich erhebt. Die letzten Klänge von „Music“ erfüllen den Konzertsaal. John Miles’ Meisterwerk allein erzählt die Geschichte dieses faszinierenden Abends. Die Geschichte von der Verschmelzung der U- und E-Musik zu einem Gesamtkunstwerk namens „Classic Night“, das in Bochums jüngstem Musentempel seine ideale Heimstatt gefunden hat.

Das Experiment begann vor drei Jahren. Die Zeche mit ihrer bewährten, hochklassigen Ü-40-Partyband lud die Symphoniker zu einem Konzert ein. Die Bosys hatten es nicht weit, probten sie doch seit Jahrzehnten gleich nebenan an der Prinz-Regent-Straße. Die Symbiose aus Rock, Pop und Klassik gelang auf Anhieb: Sowohl in der Zeche als auch beim Zeltfestival fand die Classic Night begeisterte Zuhörer.

Magischer Abend

Welchen Stellenwert das Format inzwischen einnimmt, zeigte sich, als im Sommer bekannt wurde, dass die Classic Night am 15. November eines der ersten Konzerte im neu eröffneten Musikforum sein wird. Binnen Stunden waren sämtliche 750 Karten vergriffen. Auch der Zusatztermin war schnell ausverkauft.

Wer ein Ticket ergatterte, durfte einen magischen Abend erleben. Das blendend aufgelegte Orchester unter Leitung von Svetoslav Borisov, die Band mit vier ausdrucksstarken Sängern, der stimmgewaltige Chor: 80 Musiker vereinten sich zu einem formidablen Klangkörper

Torsten Sickert (Zeche) bewies bei der Aufstellung für das Auswärtsspiel seiner Band ein feines Händchen. Ist die Setlist daheim im Club allzu oft allzu chartslastig, dominierten im Musikforum die vom meist älteren Publikum sehnlich erhofften Rock-Klassiker aus Dekaden, da Songs noch länger als 3:30 dauern durften.

„Hymn“ von Barclay James Harvest markiert den feierlichen Auftakt. Gerry Raffertys „Baker Street“, Pink Floyds „Another Brick in the Wall“ oder „Paint it Black“ von den Stones kommen im orchestralen Gewand nochmals gewaltiger daher. Der Deep-Purple-Klassiker „Child in Time“ scheint nicht zu überbieten zu sein – da setzt die Classic Night mit „Music“ dem Abend eine weitere, letzte Krone auf.

Bochumer feiern das Anneliese Brost Musikforum

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