„Die Ruhe bekommt mir einfach nicht“, meinen viele, wenn unglücklicherweise pünktlich zum Renteneintritt die ersten größeren Beschwerden auftreten. „Stimmt nicht“, sagt Dr. Christoph Hanefeld, Direktor des Elisabeth-Hospitals am Katholischen Klinikum. „Es ist eher so, dass vieles erst im Alter sichtbar wird“, so der Kardiologe.
Wer regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen geht, dem können solche bösen Überraschungen nicht passieren – und wenn doch, dann früh genug, damit man noch etwas unternehmen kann. Trotzdem: Seit einigen Jahren gehen immer weniger Menschen zur Vorsorge – besonders Männer.
„Die Zahlen sind rückläufig“, sagt AOK-Sprecher Jörg Jockisch. 2015 haben nur 20 Prozent der Männer und etwas über 40 Prozent der Frauen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen. Laut dem 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz müssen die Kassen sogar einen bestimmten Teil ihrer Gelder für Präventionsmaßnahmen aufbringen. Bloß: dies allein führt nicht dazu, dass die Leute sich häufiger „durchchecken“ lassen. Also gehen Mitarbeiter der Krankenkassen direkt in die Betriebe und bieten dort Präventionsprogramme an – und das sogar während der Arbeitszeit. „Da ist die Motivationslage schon etwas anders“, bemerkt Jockisch.
Außerdem bieten sämtliche Kassen je unterschiedlich gestaltete Boni für gesunden Lebenswandel: Wer zum Beispiel Mitglied in einem Sportverein ist, oder bestimmte Schutzimpfungen hat machen lassen, für den gibt es – je nach Kasse – Sachprämien oder Rabatte oder andere Boni. Für genaue Infos rät Jockisch, sich mit seiner jeweiligen Krankenkasse in Verbindung zu setzen. Und ab wann machen Vorsorge-Untersuchungen Sinn? In Bezug auf Herzkrankheiten raten Kardiologen: „Männer ab 40, Frauen ab 50.