Obst und Gemüse gut, Süßigkeiten und Fast Food schlecht: Die Grundpfeiler gesunder Ernährung sind allen Eltern bekannt. Bloß: Wie bringt man die Kleinen dazu, zu Rohkost statt zum Cheeseburger, zum Wasser statt zur Limonade zu greifen? Ernährungswissenschaftlerin Mathilde Kersting gab beim WAZ-Medizinforum einige Hinweise.
Keinen Druck machen
Das Problem, das alle Eltern kennen, nennen Wissenschaftler „Neophobie“: die Angst vor Neuem. Oder in der Sprache des Kindes: „Das kenn’ ich nicht! Das mag ich nicht!“ Prof. Kersting rät: Unvertraute Lebensmittel in kleinen Kostproben vorsetzen. „Nicht unter Druck, sondern entspannt.“
Gelegenheiten schaffen
Wirkungsvoller als Kindern ins Gewissen zu reden ist es, Gelegenheiten zu schaffen. Das zeigt eine Studie von Kersting. In zwei Kitas wurden die Kinder belehrt, dass normales Wasser gesünder ist als Limonade. Nur in einer der Kitas gab es zusätzlich noch einen Trinkwasser-Spender. Ergebnis: Die Kinder mit dem Spender tranken auch nach dem Experiment nachweislich mehr gesundes, ungesüßtes Trinkwasser.
Früh anfangen
Studien belegen, dass die Ernährung in der Schwangerschaft den Geschmack des Nachwuchses beeinflusst. Kriminologische Studien legen zudem nahe, dass ungesunde Ernährung im Zusammenhang mit unangepasstem Verhalten steht. Heißt: Brave Kinder essen nicht den Teller auf – sondern Kinder, die den Teller aufessen, werden brav. Genau erforscht ist dieser Zusammenhang jedoch noch nicht.