Die Bewegung der „Reichsbürger“ sorgt auch für Ärger bei der Stadtverwaltung. „Dem Rechtsamt sind zehn Fälle von städtischen Mitarbeitern bekannt, die in den USA im Schuldnerverzeichnis mit fingierten Forderungen eingetragen waren“, sagte Stadtsprecherin Barbara Gottschlich der WAZ. „Das Rechtsamt hat in den USA beantragt, ihre Forderungen zu löschen; die Löschungen sind inzwischen vollzogen.“

Einer der Betroffenen ist der Standesbeamte Torsten Haunert, Vorsitzender der Komba-Gewerkschaft. „Wir beobachten in zunehmendem Maße Aktivitäten der so genannten Reichsbürger und anderer Gruppierungen“, erklärt er. All diesen Gruppierungen sei gemein, dass sie die Rechtsordnung der Bundesrepublik und Amtsentscheidungen nicht anerkennen würden. Der Rechtsstaat dürfe „nicht zulassen, dass ihm quasi auf der Nase herum getanzt“ werde.

Haunert hatte „nur durch Zufall erfahren“, dass auch gegen ihn Forderungen in einem US-Schuldenregister eingetragen waren. Er kenne auch den Verursacher, einen Reichsbürger, mit dem er dienstlich zu tun gehabt habe. Als Motiv vermutet er, dass die Reichsbürger „den Leuten einen pinnen“ und ihnen „unsinnig Arbeit machen“ wollten.