Bochum. Dirk Hansmeier erstellt Nutzungskonzepte für das Ex-Grundstück des Werkzeugentwicklers Wollschläger. Ab 2017 sollen kreative Köpfe dort arbeiten.

  • Dirk Hansmeier betreut den zweiten Schritt der Worldfactory, das Transfer- und Gründerprojekt der Ruhr-Uni
  • Ehemalige Wollschläger-Halle soll ein Ort werden, der Kreativität ausstrahlt
  • Eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen den Zugang zu Produktionsmitteln zu ermöglichen

Ganz entspannt grüßt Dirk Hansmeier am Tor des alten Wollschläger-Grundstücks an der Industriestraße in Langendreer. Wollschläger, der Werkzeugentwickler und -produzent hat das Gelände Ende 2014 verlassen. Jetzt ist Hansmeier hier der „Chef“. Er kümmert sich im Auftrag der Ruhr-Uni und dem Univercityverbund darum, dass in die Halle neues Leben kommt. Er soll Nutzungskonzepte erarbeiten.

„Da hinten kommt die Lernfabrik eines Maschinenbaulehrstuhls hin“, sagt er und geht dabei die 100 Meter vom Tor zur Halle. „Die Gesamtfläche der Halle beinhaltet circa 10 000 Quadratmeter, die große Halle hat 5500 Quadratmeter und die Lernfabrik findet daneben statt.“

Worldfactory ist das Gründerprojekt der Ruhr-Uni

Er betreut, wenn man so will, den zweiten Schritt der Worldfactory, das Transfer- und Gründerprojekt der Ruhr-Uni. Der dritte ist die Ansiedlung der Ruhr-Uni und der Idee der Worldfactory auf dem ehemaligen Opelgelände. Das ist auf den Weg gebracht. Zuletzt unterzeichneten RUB-Rektor Axel Schölmerich, NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) sowie Rolf Heyer, Geschäftsführer der Bochum Perspektive eine Absichtserklärung. Auf dem ehemaligen Opel-Gelände, jetzt Mark 51/7, baut die Ruhr-Uni mit 28 Millionen Euro Fördermitteln von Land und Bund einen Forschungsbau. Das soll der Startpunkt für das Füllen der Fläche sein.

Schritt eins war die Eröffnung einer zentralen Anlaufstelle für Unternehmensgründer im Uniforum, das „Worldfactory Entrepreneurship“. Dort können sich zukünftige Gründer darüber informieren, wie Gründen geht, hier können sie Kontakte knüpfen, zusammenarbeiten, sich vernetzen, informieren und ihre Ideen präsentieren. Das Universitätsforum (Ufo), im April eingeweiht, soll die Keimzelle der Worldfactory sein. Sind die Studierenden dann diesen einen Schritt weiter, kommt zukünftig Hansmeier ins Spiel.

Blick in die Zukunft in der ehemaligen Wollschläger-Halle

Er hat die Zeit und den Platz in der Werkhalle genutzt, hat sich einen Überblick verschafft. „Ich mag den Charme des Gebäudes“, sagt er. „Es ist alles da, was man braucht, sogar Druckluftanschlüsse. Von der Ausstattung ist die Halle echt ein Träumchen. Sie schreit danach, mit Leben gefüllt zu werden. Es gibt hier einen Raum in der ersten Etage, von dem kann man die Halle gut überblicken.“

Hansmeier kann von dort in die Zukunft blicken. „Da hinten stehen dann irgendwann zehn 3D-Drucker. Da vorne entsteht eine nette kleine Insel mit speziellen Arbeitsplätzen. Man kann sich das Ganze als Form einer offenen Werkstatt vorstellen, in der Holz- und Metallarbeiten, aber auch Siebdruck und Bauen von Drohnen möglich sind.“

Es soll ein Ort werden, der einlädt, herzukommen. Ein Ort, der Kreativität ausstrahlt und einer, der nie fertig sein wird. „Es wird ein kommen und gehen geben“, sagt Hansmeier. Gründer, Ideenumsetzer aller Couleur werden, sollen es sein. „Hier sollen alle alles machen können“, sagt Hansmeier.

Ein „Maker-Space“, was übersetzt so etwas wie Macher-Ort heißt, oder auch „Fab-Lab“, ein Fabrikationslabor soll hier entstehen. Eine offene, demokratische Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen den Zugang zu Produktionsmitteln und modernen industriellen Produktionsverfahren auch zur Erstellung von Einzelstücken zu ermöglichen. „2017 wollen wir die ersten Möglichkeiten für die kreativen Köpfe des Hochschulverbundes der Stadt geschaffen habe“, sagt Hansmeier. Auch dabei sieht er ganz entspannt aus.