Laer/Altenbochum. . Nach weiteren Verzögerungen will das Evangelische Johanneswerk in den nächsten Wochen in Laer starten. Goerdthof in Altenbochum wird neu gebaut.

Die ganze Angelegenheit entwickelt sich ähnlich zäh wie der Abriss der evangelischen Kirche in Laer. Diese musste bekanntlich weichen, damit an selber Stelle das Evangelische Johanneswerk ein Wohnheim für Behinderte errichten kann. Es dauerte, bis das Ende 2012 entwidmete Gotteshaus letztlich verschwunden war – bis März 2015. Und auch der Bau des Wohnheims, in das 24 Bewohner des Goerdthofes in Altenbochum ziehen werden, verzögert sich. Schon im Sommer letzten Jahres sollte damit begonnen werden. Passiert ist bislang – noch nichts.

Das soll sich bald ändern, wenn es nach Hans-Jakob Matthes, Regionalgeschäftsführer des Evangelischen Johanneswerks, geht. Schon im Sommer sei man frohen Mutes gewesen, als endlich die Baugenehmigung für das dreigeschossige Gebäude vorlag. In den Ferien sollte die Grundsteinlegung sein, noch in diesem Jahr Richtfest gefeiert werden. „Die Planung steht auch nach wie vor“, versichert Matthes. „Doch plötzlich klemmt es wieder an einer Stelle – und schon gerät alles wieder ins Stocken.“

Evangelische Kirche Laer: Beschluss 2011, Abriss 2015

Der Abriss der evangelischen Kirche in Laer wurde am 4. September 2011 beschlossen – aus finanziellen Gründen. Am 30. Dezember 2011 wurde das Gotteshaus entwidmet. Der Abriss sollte schon im darauffolgenden Jahr geschehen. Doch das Ganze zog sich bis März 2015 hin, weil u.a. der löcherige Boden noch verfüllt werden musste.

Aktuell steht die evangelische Gemeinde Altenbochum-Laer (Fusion am 1. Januar 2007) ganz ohne Gotteshaus da, weil die Lukaskirche wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist.

Zuschüsse noch nicht genehmigt

Diesmal bei den Zuschussgebern. „Die Anträge bei der Stiftung Wohlfahrtspflege und bei der Aktion Mensch waren nicht endgültig beschieden. Und wir können nicht eher anfangen zu bauen, bevor alles genehmigt ist“, erklärt Hans-Jakob Matthes. „Speziell vonseiten der Aktion Mensch musste mehrfach geprüft werden. Das ist ein wahrer Marathon durch die Institutionen und Gremien.“ Doch auch diesen „Lauf“ hat das Evangelische Johanneswerk nun hinter sich. „Jetzt soll es zeitnah losgehen“, wünscht sich Hans-Jakob Matthes.

Der Goerdthof an der Goerdstraße 47 in Altenbochum: Das alte Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Der Goerdthof an der Goerdstraße 47 in Altenbochum: Das alte Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. © Joachim Hänisch

Möglichst innerhalb der nächsten Wochen. „Ich bin da zuversichtlich“, sagt Matthes, der lachend anfügt: „Mit dem Richtfest wird es dieses Jahr aber nichts mehr . . .“ Etwas mehr als ein Jahr werde die Bauzeit betragen. Die Kosten liegen bei etwas über 2 Millionen Euro. Und vielleicht steigen sie noch. Matthes: „Die Konjunktur zieht an. Derzeit fangen viele an zu bauen. Das wirkt sich auch auf die Preise in der Baubranche aus.“

Vorgespräche laufen bereits

Nicht nur deshalb scharrt Hans-Jakob Matthes mit den Hufen. „Ich bin genauso ungeduldig wie viele andere auch“, sagt er. Vor allem aber die Bewohner des Goerdthofes, die nach Laer umziehen sollen, seien aufgeregt. Das alte marode Gebäude an der Goerdtstraße, ursprünglich gar nicht als Wohnheim ausgerichtet, wird abgerissen und ein Neubau mit 24 Plätzen entstehen. „Wir haben die letzten Monate des Wartens dazu genutzt, die Planungen für den Goerdthof voranzutreiben“, verrät Matthes. Vorgesprächen für den Neubau (Kosten: mehr als 2 Millionen Euro) laufen, mit dem Baubeginn ist aber nicht vor 2018 zu rechnen. Überlegt werden muss zudem, wo man die 16 weiteren der insgesamt 40 Bewohner übergangsweise unterbringt.