Bochum. . Baumpfleger kümmern sich Tag für Tag um die Verkehrssicherung von Straßenbäumen. Sie entfernen Äste, die abbrechen können oder die zu tief herabhängen.

  • Tag für Tag kümmert sich ein 21-köpfiges Team von Baumpflegern um die Verkehrssicherung von Bäumen.
  • Sie sägen Äste ab, die abbrechen können oder zu tief auf die Fahrbahn herabhängen.
  • Am Donnerstag schwebte der Arbeitskorb ihres Hubsteigers durch die Krone einer 103 Jahre alten Platane

Jeden Tag steigt Baumpfleger Thomas Hendel in den Arbeitskorb eines großen Hubsteigers und wirft die Motorsäge an. Er gehört zu dem 21-köpfigen Team des Technischen Betriebes der Stadt, der das ganze Jahr durch das dichte Blätterwerk von Straßenbäumen schwebt und dort Totholz und andere bedrohliche Äste absägt. „Und es werden auch Äste ‘rausgenommen, die aneinanderreiben, weil durch den Druck einer abbrechen könnte“, sagt Hendel.

Gestern war er an der Josephinenstraße nahe der Castroper Straße mit zwei Kollegen im Einsatz. Unter anderem an einer 103 Jahre alten Platane. Hendel weiß das so genau, weil das Alter ganz genau in einem uralten Kataster dokumentiert ist. Im Jahr 1920 wurde der Baum dort gepflanzt, als er sieben Jahre alt war. Heute ist er 22 Meter hoch und 16 Meter breit.

„Sie glauben gar nicht, wie oft Leute hier durchlaufen“

Auf Hubsteigern mit bis zu 33 Meter langen Armen kümmern sich die Baumpfleger vor allem um Platanen, Kastanien, Eschen und Ahorne. Nicht nur an Straßenrändern, sondern auch auf Spielplätzen und Friedhöfen. Sie sind immer zu dritt: Einer sägt hoch oben im Baum, zwei sichern unten die Absperrung, in dessen Fläche alle paar Minuten so schwere Äste herunterdonnern, dass der Boden vibriert. Auch die Absicherung verlangt Konzentration. „Sie glauben gar nicht, wie oft Leute hier durchlaufen“, sagt Hendel.

Ein Buschhacker ist immer bei den Sägearbeiten immer dabei, um die Äste an Ort und Stelle zu häckseln.
Ein Buschhacker ist immer bei den Sägearbeiten immer dabei, um die Äste an Ort und Stelle zu häckseln. © Ingo Otto

Sinn und Zweck der Arbeiten ist die Verkehrssicherung der Bäume. „Jeder Baum wird zweimal im Jahr kontrolliert - einmal belaubt und einmal unbelaubt“, sagt Christian Hohaus, Agrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung bei der Stadt. Nach und nach arbeiten die Baumpfleger dann die Ergebnisliste ab. Die Fachkräfte müssen zum Beispiel darauf achten, dass der unterste Teil der Baumkrone mindestens 4,50 Meter über der Straße bleibt, damit Busse, Bahnen und Lkw nicht anstoßen; andernfalls werden die Äste gekürzt. Bei Häusern muss ein Abstand von 1,50 Meter gewahrt werden. Oft wollen Hauseigentümer, dass die Stadt auch solche Äste entfernt, die über ihr Haus drüber gewachsen sind. Das allein sei aber kein Grund – sofern der Ast noch die mindestens 1,50 Meter vom Dach entfernt sei, erklärt Hendel.

Durchschnittlich bearbeiten die städtischen Baumpfleger acht Bäume pro Tag. Die entfernten Äste werden an Ort und Stelle gehäckselt. Ein Buschhacker ist immer dabei. Das Häckselgut wird zur Stadtgärtnerei an der Feldmark gebracht. Dort bedienen sich Kleingärtner, Schulen und Kindergärten, weil sie das Häckselgut zur Abdeckung von Unterholz gut gebrauchen können.