Bei der Vorstellung des Siegers im Architektenwettbewerb um den Bau des Musikzentrums platzte der Repräsentationsflur im Rathaus aus allen Nähten. Nach der Jury-Entscheidung für die Stuttgarter Architekten Martin Bez und Thorsten Kock, die am 21. Mai 2012 einstimmig fiel, waren zwei Tage später alle ganz gespannt auf die Baupläne.

Das Büro Bez + Kock hatte den Zuschlag vor allem wegen der zentralen Entwurfsidee bekommen. Die sieht vor, das Musikzentrum als lang gestreckten Baukörper entlang der Viktoriastraße mit einer breiten Vorfläche und mit deutlich herausgearbeiteten Eingängen auf den beiden Seiten des Chores der Marienkirche zu platzieren. Die meisten anderen Vorschläge gingen in die Richtung, die Marienkirche umzubauen oder ganz abzureißen.

Der Neubau des Multifunktionssaals für Chöre und Konzerte der Musikschule und der Neubau des Konzertsaales für das Orchester nehmen das Hauptschiff der Kirche quasi in ihre Mitte. Die Kirche dient so als Foyer für die beiden Säle, kann aber auch für eigenständige Veranstaltungen (z.B. Lesungen) genutzt werden. Auch ein Café war von Anfang an vorgesehen.

Gelobt wurde vor allem die Idee, die Marienkirche quasi so zu belassen, wie sie ist, und nicht durch Um- oder Neubauten zu „überbauen“. Der Konzertsaal war noch über das von den Symphonikern gewünschte große akustische Volumen ausgelegt, das durch angekoppelte Hohlräume in den Decken erzeugt wird.

Die Fassade des Modells habe durch ihre schlichte, fast klassizistische Eleganz überzeugt, betonte Baudezernent Ernst Kratzsch: „Der Entwurf ist ein ebenso zurückhaltender wie auch selbstbewusster Auftritt, der die Kirche als einen selbstverständlichen Teil des gesamten Ensembles einbezieht.“

Anvisierte Baukosten: 32,93 Mio Euro, der größte Teil finanziert durch private Gelder der Stiftung Bochumer Sinfonie sowie Fördergelder des Landes bzw. der EU.