Es war im August 2015, als Frank Goosen eine Zeitreise in seine Jugend antrat. Noch einmal stand er vor der Kneipe „Zum Sportfreund“, blickte auf die verwitterte Fiege-Werbung und schwärmte vom Wirt Siggi Mordau, der damals „Generationen von Ostringern abgefüllt hat“. Damals, das war in den 80er Jahren, als Pennäler Frank das Gymnasium am Ostring besuchte. Der „Sportfreund“ indes war nur Kulisse: für die Verfilmung des Goosen-Romans „Radio Heimat“. Am 10. November ist Welturaufführung im UCI-Kino.
Der Dortmunder „Geierabend“-Regisseur Matthias Kutschmann feiert mit „Radio Heimat“ sein Kino-Debüt. Die Revier-Hommage entstand in Anlehnung an den 2010 erschienenen Roman des Bochumer Autors Frank Goosen. Dessen Sturm- und Drangzeit zwischen Freibad und Frikadellen, Pils und Pöhlen, bösen Buben und Herzensdamen wird auf der Leinwand lebendig. Dafür sorgt eine handverlesene Schauspielschar von Heinz Hoenig bis Peter Lohmeyer, von Ralle Richter bis Anja Kruse, von Willi Thomczyk bis Ingo Naujoks. Uwe „Knebel“ Lyko, Hans-Werner Olm und Elke Heidenreich zählen zu den weiteren illustren Mimen, die sich u.a. in der „Sportfreund“-Pinte tummeln. Dafür diente den Filmemachern der traditionsreiche „Bürgerkrug“ an der Hochstraße in Wattenscheid, in dem außer dem Namensschild nicht viel verändert werden musste, um die 80er wiederauferstehen zu lassen.
Etliche der Hauptdarsteller werden über den Roten Teppich schreiten, wenn „Radio Heimat“ am Donnerstag, 10. November, ab 19.45 Uhr Weltpremiere im UCI-Kino im Ruhrpark feiert. Womöglich ist auch der ehemalige Goosen-Stammwirt Siggi Mordau zu Gast. Den Autor würde es riesig freuen. „Der fällt tot um!“, unkte Gossen im letzten Jahr, „wenn er sich in dem Film wiedererkennt.“