Aus der jüngsten Zeit sind vielen Bochumer Konzertgängern noch die beiden Vorgänger von Steven Sloane in Erinnerung.
Gabriel Chmura (1982-1988)
Gabriel Chmura (*1946 in Breslau) wurde mit 28 Jahren der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands beim Stadttheater Aachen. Direkt im Anschluss war er zwischen 1982 und 1988 als Direktor der BoSy tätig. Mit ihm als Dirigenten eröffnete das Orchester 1983 den Neubau des Kunstmuseums, damals wurde W.A. Mozarts 38. Sinfonie D-Dur („Prager Sinfonie“) aufgeführt.
Eberhard Kloke (1988-1994)
Als letzter Generalmusikdirektor vor Steven Sloane schwang Eberhard Kloke (*1948) von 1988 bis 1994 den Dirigentenstab. Im Zentrum seiner Arbeit stand und steht die Musik der Moderne und die Umsetzung neuer musikkonzeptioneller Ansätze. In seinen Programmen legte er den Schwerpunkt auf Musikdramaturgie, unter anderem in den Projekten „Jakobsleiter“ und „Ein deutscher Traum“. Die Jahrhunderthalle wurde von Eberhard Kloke als Spielort entdeckt; unvergessen die ersten BoSy-Konzerte in der kahlen, weiten Halle. An die Zuhörer wurden Decken ausgegeben.
Steven Sloane (seit 1994)
Steven Sloane (*1958 in Los Angeles) leitet seit 22 Jahren die Symphoniker und ist inzwischen viel mehr als „nur“ ihr musikalischer Direktor – vielmehr das Gesicht des Bochumer Orchesters und nimmermüder Sachverwalter für den Bau und die inhaltliche Ausgestaltung des Musikforums.
Was man am vergangenen Freitag wieder erleben konnte, als Steven Sloane sich bei Bettina Böttingers Talkrunde im WDR mit Charme, Sachkenntnis und Nachdruck für die Bochumer Sache stark machte. Musikalisch fühlt sich der US-Boy im 19. Jahrhundert und der frühen Moderne zu Hause, setzt sich aber schon lange intensiv auch für die Musik unserer Zeit ein.