Bochum/Langendreer. . Organisatoren wollen noch dieses Jahr einen Verein gründen. Zuvor wird jedoch am Freitag ein neuer Ausstellungsraum mit historischen Fahnen eröffnet.

Der Name passt irgendwie schon lange nicht mehr: Heimatstube. Er beschreibt nicht annähernd, was die Besucher vorfinden, wenn sie den Keller des Amtshauses Langendreer am Carl-von-Ossietzky-Platz 2 betreten. Dieser ist riesig. Und nahezu komplett mit historischen Exponaten, die mit Langendreer, Werne und Laer zu tun haben, ausgestattet.

So eine umfassende Ausstellung würde in einer Stube kaum Platz finden. Und so fassten die Macher Reinhold Wilma (66), Sohn Gordon (40) und Rudi Weismantel (69) den Entschluss, dem Ganzen einen neuen, passenderen Namen zu geben: Heimatmuseum Langendreer im historischen Amtshaus. „Noch in diesem Jahr wollen wir einen Verein gründen“, verrät Reinhold Wilma. Auch, um Gönnern künftig eine Spendenquittung ausstellen zu können. Und um über Mitgliederbeiträge ein paar Euro in die Kasse zu spülen. Diese ist aktuell ziemlich leer.

Noch Platz für weitere Fahnen

Besichtigungen auch nach Vereinbarung

Die Heimatstube wurde vor 21 Jahren von Friedhelm Vielstich und Richard Gräfe gegründet und inzwischen von den beiden Wilmas und Rudi Weismantel übernommen.

Öffnungszeiten: Di. und Fr., 10 bis 12 Uhr, und nach Vereinbarung: Tel. 0234/ 35 50 05 und Tel. 0234/ 26 09 50.

Neben Sachspenden wird auch finanzielle Unterstützung erbeten: Sparkasse BO, Iban: DE 25430 5000 1000 742 6042

Die jüngste Heimatstuben-Erweiterung ging nämlich ganz schön ins Geld. Innerhalb von zwei Jahren wurde ein weiterer Raum hergerichtet. Hier werden die vielen Fahnen, die der Heimatstube im Laufe der letzten 21 Jahre seit Bestehen vermacht wurden, aufbewahrt. Nicht etwa an Stangen aufgehängt. Nein, Reinhold Wilma ließ beim Langendreerer Tischler Michael Storch eigens drei massive Schränke anfertigen, in denen die inzwischen 37 Fahnen untergebracht sind. Jede einzeln in eine Folie verpackt und in der Schublade zudem gut geschützt. „Hier halten sie Dauerschlaf“, sagt Reinhold Wilma, der froh ist, dass die alten Schätzchen nun gut verstaut sind: „Es wurde auch höchste Zeit. Je länger die Fahnen hängen, umso mehr leiden Form und Material.“

51 Fächer haben die Schränke, die allein 9100 Euro gekostet haben. „Es ist also noch Platz für weitere Fahnen“, freut sich Wilma über weitere Andenken an die vielen Vereine, die es damals in Langendreer und Umgebung gab. Vor allem Männergesangvereine. „Hier wurde viel gesungen“, stellt Wilma fest. Nahezu alle Fahnen sind liebevoll gestaltet. „Diese Farbabstimmung – besser kann man’s nicht machen.“ Wilma muss es wissen, als Dekorateur ist er vom Fach. Die älteste Fahne in der Heimatstube ist die des 1868 gegründeten MGV Arion Langendreer. „Damals wurden sie noch gemalt, später dann gestickt“, weiß Wilma.

Fahnenraum in Schuss gebracht

Den Fahnenraum haben die drei Heimatstuben-Betreiber zum Großteil in Eigenleistung in Schuss gebracht. Hunderte Stunden steckten sie in dieses Projekt. Ohne die 15.000 Euro von den Stadtwerken wäre es allerdings nicht zu realisieren gewesen“, ist Reinhold Wilma dankbar. Am morgigen Freitag (7.) wird der Fahnenraum offiziell im Rahmen eines Tages der offenen Tür eingeweiht. Von 15 bis 19 Uhr ist die Heimatstube geöffnet. Kleiner Tipp: Zeit mitbringen!