Einer der größten deutschen Popmusiker gibt sich in den Kammerspielen die Ehre: Mit seiner Band „Blumfeld“ feierte Jochen Distelmeyer (49) in den 90er Jahren beachtliche Erfolge. Legendäre Alben wie „Ich-Maschine“ (1992) und „L’état et moi“ (1994) waren wegweisend für die Indie-Szene und bereiteten anderen Bands der sogenannten Hamburger Schule wie „Tocotronic“ und „Die Sterne“ den Weg.

Mit Songs wie „Tausend Tränen tief“ hat Distelmeyer komplett neu bestimmt, wie sexy Protestsongs von links heute klingen können. Nach dem Ende von „Blumfeld“ (die Band löste sich im Jahr 2007 auf) veröffentlichte Distelmeyer zunächst sein grandioses Solodebüt „Heavy“ und zuletzt die Cover-Sammlung „Songs from the Bottom Vol. 1“. Das ist wieder eine handfeste Überraschung, denn Distelmeyer singt ausschließlich Englisch. Mit „Otis“ feierte er sein viel beachtetes Romandebüt.

In der Reihe „Songs & Lyrics by“ ist Distelmeyer am Donnerstag (29.) in den Kammerspielen zu Gast. Er wird ein Konzert spielen und nebenbei auf dem Talk-Sofa bei Gastgeber Max Kühlem Platz nehmen und seine Lieblingsplatten vorstellen.