Wenn Matthias Martens sich an das alte Sprichwort gehalten hätte, „Schuster bleib bei den Leisten“, wäre Bochum um eine Institution ärmer. Vor 25 Jahren aber gründete der gelernte Bankkaufmann („Ich hatte das Gefühl, das ist es nicht“) ein Spielzeuggeschäft mit dem geradezu poetischen Namen „Brummbär“.

„Ich wollte zwar nicht ausschließlich ein Geschäft für Plüschtiere“, sagt der 53-Jährige. Aber es sollte ein Name sein, der nicht einfach schnöde ein Metier, sondern lieber ein gutes Gefühl oder eine Erinnerung transportiert. „Brummbär“ eben. An diesem Samstag feiert Martens mit seiner 20-köpfigen Belegschaft und mit der Kundschaft Geburtstag. Der „Brummbär“ an der Brückstraße 27-29 wird 25 Jahre alt. Und deshalb stellt „Papa-Bär“ Martens gleich auch mal die Stühle heraus., um Popcorn und Kuchen, Kaffee und Grillwürstchen, Clown Sergio und Gaukler Tobrov auf der Straße und im Hinterhof zu präsentieren. Je mehr „Gratulanten“ kommen, desto besser. Denn der Erlös aus einer Tombola mit fast 400 Preisen kommt dem Verein „Benni&Co.“ zugute, der sich für an Muskeldystrophie erkrankte Menschen einsetzt.

Ein Wagnis sei schon gewesen, Anfang der 1990er Jahre auf Holzspielzeug zu setzen und sich damals der Konkurrenz selbst in der gleichen Straße stellen, in der es noch das eingesessene Fachgeschäft Spielwaren Möllmann gab. „Wenn die mich als Konkurrent ernst genommen hätten, wer weiß was aus meinem Laden geworden wäre“, so Martens.

Heute ist sein Geschäft mit 600 qm Verkaufsfläche sechsmal größer als früher und die Konkurrenz ist eher der Internethandel als andere Fachhändler. Emotionen zu wecken, wenn die Kunden den Laden betreten, sei daher wichtig – auch und gerade im Bereich wertiger Spielzeuge sowie Mode und Schmuck, um die er sein Sortiment erweitert hat. Vor allem aber gehe es um Orientierung. „Jedes Jahr kommen allein 300 neue Gesellschaftsspiele auf den Markt. Unsere Aufgabe besteht darin, die 30 herauszuwählen, für die sich unsere Kundschaft begeistern kann.“